Zusammenfassung
Erstes Bild: Neue Feministinnen. Titelblatt von Ms.-Magazin, November 1992. Zwei Inderinnen. Die ältere im Sari, lächelnd, Selbstvertrauen ausstrahlend, die jüngere in westlichem Kleid, den Blick ernsthaft aber freundlich und selbstbewußt nach vorn gerichtet. Der Text daneben lautet, »Die heißeste neue Mannschaft: Feministische Mütter und Töchter.« Die Mutter ist Emigrantin, die Tochter (21) gebürtige Amerikanerin. Diese ›Mann-schaft‹ der neuen feministischen Bewegung repräsentiert nicht mehr allein, wie in den siebziger Jahren, die weiße, gebildete Mittelklasse, sondern eine Vielzahl multikultureller Feminismen aller Generationen. Niemand soll sich ausgeschlossen fühlen. Interviews mit feministischen Müttern und Töchtern in dieser Ms.-Ausgabe lassen erkennen, daß ein neues Verhältnis zwischen den beiden Frauengenerationen besteht: Die Töchter sind mehr daran interessiert, eine Verbindung mit der Mutter aufrecht zu erhalten, anstatt sich von ihr loszulösen. Sie lehnen ihre Mütter nicht ab, und die Mütter versuchen auch nicht, die Töchter weiter zu bemuttern. In ihrer Beziehung geht es eher darum herauszufinden, worin sie sich gleichen als worin sie sich unterscheiden. Trennungen sind zu überbrücken.
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Kraft, H. (1993). Nachwort: Zehn Bilder zur Mutter-Tochter-Revolution. In: Kraft, H., Liebs, E. (eds) Mütter — Töchter — Frauen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03454-0_14
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