Zusammenfassung
Bis ins zwanzigste Jahrhundert wurden die Mutter-Tochter-Beziehungen in der deutschen Literatur vorwiegend durch die traditionelle Familienhierarchie definiert. Doch noch bis in die siebziger Jahre hinein gilt hauptsächlich, was die Mutter in von Trottas Film Die bleinerne Zeit sagt: »Ich habe zu vertrauen gelernt, nicht zu fragen.« Durch die Mutter lernt die Tochter auch, wie sie sich zurechtmachen muß, um von dem ›öffentlichem Blick akzeptiert zu werden. Dazu gehört, schön zu wirken, sich grazil zu bewegen, einen netten Ton im Umgang zu bewahren und sich ›weiblich‹ zu geben. Der auf diese Weise anerzogene Narzißmus der Tochter basiert auf dem unausgesprochenen Bewußtsein bzw. dem unreflektierten Wissen, daß sie als Frau nur auf diese Weise begehrt werden kann.
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Literaturverzeichnis
Helga Novak, Die Eisheiligen, Darmstadt und Neuwied 1979.
Jutta Heinrich, Das Geschlecht der Gedanken, München 1977.
Gisela Rudolf, meine Jahre schenk ich dir…, München 1992.
Gabriele Wohmann, Ausflug mit der Mutter, Darmstadt und Neuwied 1976.
Gabriele Wohmann, Einsamkeit. Ezählungen, Darmstadt und Neuwied 1984.
Gabriele Wohmann, Unterwegs. Ein Tagebuch, Darmstadt und Neuwied 1986.
Susan J. Heckmann, Gender and Knowledge, Boston 1990.
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Kraft, H., Kosta, B. (1993). Das Angstbild der Mutter Versuchte und verworfene Selbstentwürfe. In: Kraft, H., Liebs, E. (eds) Mütter — Töchter — Frauen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03454-0_10
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