Zusammenfassung
Ähnlich wie Silvia Bovenschen interessiert sich auch ULrike PRokop382 für das 18. Jahrhundert, speziell für die Umbrüche in den Weiblichkeitsentwürfen und Lebensbedingungen von Frauen dieser Zeit. Prokop ist allerdings nicht Literatur-, sondern Sozialwissenschaftlerin; neben der Soziologie hat sie sich schon früh der Psychoanalyse zugewandt, und zwar jener Richtung, die im Umkreis von ALFRED LORENZER eine Verbindung von Psychoanalyse und Kritischer Gesellschaftstheorie anstrebt und sich seit einigen Jahren unter dem Stichwort „Kultur-Analysen“ verstärkt mit literarischen Gegenständen auseinandersetzt.383 Insofern sie mit den Methoden der Sozialwissenschaften und der Psychoanalyse auf dem Gebiet der Frauenforschung „tiefenhermeneutische Kulturanalysen“384 erstellt, arbeitet Prokop vorrangig interdisziplinär. Bereits ihre 1976 erschienene Untersuchung zum weiblichen Lebenszusammenhang385 enthielt Auseinandersetzungen mit psychoanalytischen, philosophischen und literarischen Weiblichkeitskonzepten (u. a. eine Analyse von Flauberts Madame Bovary). In den 80er Jahren hat sie einige eher literaturwissenschaftliche Arbeiten vorgelegt; so einen Aufsatz über den Mythos des Weiblichen und die Idee der Gleichheit in literarischen Entwürfen des frühen Bürgertums386 und einen Essay über Geschlechterkonflikt und literarische Produktion um 1770.387 Im vorliegenden Zusammenhang beschränke ich mich darauf, an Prokops Beiträgen zur feministischen Literaturwissenschaft die Ergiebigkeit dieser psychoanalytischen Methode für die Literaturwissenschaft zu prüfen. Da Prokops Analysen den methodischen Vorgaben von Alfred Lorenzer388 folgen, erscheint es mir zweckmäßig, zunächst dessen Ansatz vorzustellen.
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Garbe, C. (1992). Szenen des Geschlechterkonfliktes. In: Die ‚Weibliche‘ List im ‚Männlichen‘ Text. Ergebnisse der Frauenforschung. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03448-9_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03448-9_8
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03448-9
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