Zusammenfassung
Emiles ‚Freiheit‘, so hatten wir im zweiten Kapitel ermittelt, ist das Produkt eines ,heimlichen Anderen‘, der das Kind in dem Glauben heranwachsen läßt, es sei sein eigener Herr. Dieses Kind, in Abgeschiedenheit aufgewachsen und zur Selbstgenügsamkeit und praktischen Selbsterhaltung erzogen224, soll später dennoch nicht als Eremit leben. Im Gegenteil: Emile soll ein nützliches Mitglied der Gesellschaft werden, im Idealfall der Bürger einer Republik, wie sie Rousseau im Gesellschaftsvertrag entwarf. Und Emile soll das Glück der Liebe zuteil werden, er soll eine geliebte Frau heiraten und eine Familie gründen. Es fragt sich allerdings, wie aus dem sozial ungelenken, sprachlich naiven und emotional gehemmten Wesen, das wir bis jetzt kennengelernt haben, ein Staatsbürger und Familienvater werden soll.
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Garbe, C. (1992). Die Schleier der Schamhaftigkeit. In: Die ‚Weibliche‘ List im ‚Männlichen‘ Text. Ergebnisse der Frauenforschung. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03448-9_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03448-9_5
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03448-9
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