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Neuere Studien zum Geist der Weimarer Zeit

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Zusammenfassung

»Heute erleben wir die Auflösung aller mythos- und religionsgebundenen, autarken und schulmäßigen Formen. Chaos und Richtungslosigkeit scheint das Signum der Zeit. Hie Kant, hie Nietzsche, hie Marx, hie Hegel, Untergang der Wissenschaft, Lebensphilosophie, Mystik, Metaphysik, Phänomenologie — wie ein Jahrmarktsgeschrei mischt sich der wüste Chor der Stimmen. Es ist wie bei einem Erdbeben, wo der sichere Halt des mütterlichen Bodens sich löst und die Menschen wie aufgescheuchtes Geflügel wirr durcheinander rennen und niemand weiß, wohin er sich retten soll. Die Not ist groß.« Sensible Gemüter könnten in dieser Klage eine Momentaufnahme auch der heutigen geistigen Situation erspüren. Geführt indes wurde sie am Ende der zwanziger Jahre von dem (unbekannten) Philosophieprofessor Fritz Heinemann. — Die Weimarer Zeit nimmt im deutschen Gegenwartsbewußtsein noch immer einen beträchtlichen Raum ein. Wird sie einmal nicht als pädagogisches Lehrstück zum Zwecke politisch-moralischer Ermahnungen (nahezu jeder Couleur) aufbereitet, so muß sie vielleicht als geschichtliches Varieté zur Befriedigung nostalgischer Kulturbedürfnisse herhalten; oder aber sie dient als Projektionsfeld für geschichtsphilosophische Spekulationen über »Zwischenkriegszeiten«.

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Notizen

  1. Norbert J. Schürgers, Politische Philosophie in der Weimarer Republik — Staatsverständnis zwischen Führerdemokratie und bürokratischem Sozialismus (Verlag J.B. Metzler, Stuttgart 1989)

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  2. Norbert Bolz, Auszug aus der entzauberten Welt — Philosophischer Extremismus zwischen den Weltkriegen (Wilhelm Fink Verlag, München 1989)

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  3. Armin Mohler, Die Konservative Revolution in Deutschland 1918–1932. Ein Handbuch. Dritte, um einen Ergänzungsband erweiterte Auflage (Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1989)

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  4. Rüdiger Kramme, Helmuth Plessner und Carl Schmitt — Eine historische Fallstudie zum Verhältnis von Anthropologie und Politik in der deutschen Philosophie der zwanziger Jahre (Verlag Duncker & Humblot, Berlin 1989)

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  6. Heinrich Meier, Carl Schmitt, Leo Strauß und »Der Begriff des Politischen« — Zu einem Dialog unter Abwesenden. Mit Leo Strauß’ Aufsatz über den »Begriff des Politischen« und drei unveröffentlichten Briefen an Carl Schmitt aus den Jahren 1932/33 (Verlag J.B. Metzler, Stuttgart 1988)

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© 1993 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Wenzel, U.J. (1993). Neuere Studien zum Geist der Weimarer Zeit. In: Gerhardt, V., Ottmann, H., Thompson, M.P. (eds) Politisches Denken Jahrbuch 1992. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03445-8_14

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00873-2

  • Online ISBN: 978-3-476-03445-8

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

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