Zusammenfassung
Seit 1988 sind allein in der Bundesrepublik fünf Bücher über die Borgia veröffentlicht werden, die ich in der Reihenfolge ihres Erscheinens nenne: Helmut Güttich »Die andere Lucrezia Borgia«, Joachim Brambach »Die Borgia«, Ivan Cloulas »Die Borgias«, Eberhard Cyran »Die Borgia« und »Lucrezia Borgia« und schließlich die Wiederauflage von Ferdinand Gregorovius’ »Lucrezia Borgia«. Die neueren Bücher stehen im Prinzip in der Tradition der Borgia-Bücher, die Gregorovius mit seinem Buch begründet hat. Alle stehen zwischen Roman und Geschichte. Brambach und Cloulas sind der Historie am nächsten und verdienen Beachtung. Zumindest lohnt sich die Frage, was die Verfasser mit ihren Büchern beabsichtigen. Gerade durch das gleichzeitig erschienene Buch von Gregorovius wird die Frage dringlich, denn keines der neuen Borgia-Bücher bringt wesentliche Fakten, die nicht durch Gregorovius — und wenn nicht allein durch ihn, so doch durch Bellonci, Schüller-Piroli und andere — längst bekannt sein könnten. Die Verfasser scheinen sich darauf zu verlassen, daß es immer noch genug Leser gibt, die die Borgia-Geschichte nicht kennen, obwohl nahezu jeder vorgibt, irgend etwas über die Familie zu wissen.
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Hermann-Röttgen, M. (1992). Geschichte versus Geschichten. In: Die Familie Borgia. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03442-7_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03442-7_7
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00870-1
Online ISBN: 978-3-476-03442-7
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)