Zusammenfassung
Walter Reed zeigt in seinem Buch »Meditations on the Hero« (1978), daß der Held von der Antike bis zur Gegenwart neben seinen vielen historisch bedingten Veränderungen ein konstantes Muster aufweist, von dem aus auch die Abweichungen betrachtet werden müssen. Das mag zusammenhängen mit einer ebenfalls von der Antike über das Mittelalter bis heute reichenden Vorstellung von den Grundtugenden des Menschen. Obwohl bis zur Renaissance die Tugenden von Mann und Frau in den Tugendsystemen nicht prinzipiell unterschieden werden, wird in einigen Punkten das gegenteilige Verhalten von Mann und Frau positiv bewertet. Der Mann, als dessen berechtigter Anspruch es gilt, Macht zu erstreben, muß mutig und stark sein, die Frau hat — als sozial und bis auf den heutigen Tag nicht absolut rechtlich Gleichgestellte — die Verpflichtung zu Gehorsam und Bescheidenheit. Wie dem Mann die Gewalt im Interesse des Machtzuwachses zugestanden wird, so der Frau die Schwäche. Die Frau, bis in die Neuzeit Eigentum des Mannes, ist zu Keuschheit und Treue verpflichtet, während der Mann zeugungsfähig sein muß und seine Potenz durch sexuelle Untreue beweisen darf.
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Hermann-Röttgen, M. (1992). Cesare Borgia Von Burchardus zu Burckhardt. In: Die Familie Borgia. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03442-7_5
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00870-1
Online ISBN: 978-3-476-03442-7
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