Zusammenfassung
Im 19. Jahrhundert findet die Familie Borgia in ganz anderem Umfang Beachtung als in den vorhergehenden dreihundert Jahren. Das Interesse an Geschichte überhaupt und an der Geschichte der italienischen Renaissance im besonderen bringt es mit sich, daß die Familie Borgia, wenn auch selten als isolierter Gegenstand der Erörterung, so doch als eine der wichtigsten Papstfamilien in zahlreichen historischen Schriften ausführlich behandelt wird. In der Literatur sind die einzelnen Mitglieder der Familie, besonders Lucrezia und Cesare, ebenfalls in vielen Werken als Haupt- oder Nebenfiguren anzutreffen. Vielleicht sind sie, wenn man die Trivialliteratur mit einbezieht, überhaupt die am häufigsten literarisierten Personen der Renaissance. Die Beliebtheit des Stoffes korrespondiert mit dem Interesse der Historiker an den Borgia. Die historischen Arbeiten im 19. Jahrhundert werden von den Schriftstellern als Basis für die literarischen Versionen benutzt. Da die Trennung von Literatur und Wissenschaft mit größerer Eindeutigkeit vollzogen wird als in früheren Jahrhunderten, tragen die historischen Texte nicht unmittelbar etwas zur Legendenbildung um die Borgia bei, aber sie liefern neues Faktenmaterial.
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Hermann-Röttgen, M. (1992). Drei Frauengestalten des 19. Jahrhunderts. In: Die Familie Borgia. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03442-7_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03442-7_4
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00870-1
Online ISBN: 978-3-476-03442-7
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