Zusammenfassung
Der Definition des Strukturtypus liegt, wie schon in der Einführung erwähnt, der Strukturbegriff von J. Piaget zugrunde.1 Wir definieren also Struktur als ein geschlossenes System von Relationen, dem die Eigenschaften der darin enthaltenen Einzelelemente untergeordnet sind. Das System erhält und bereichert sich durch das Spiel seiner Transformationen, d.h. der Operationen, die mit den Einzelelementen unter Beachtung der Gesetze der Gesamtstruktur vollziehbar sind.2 Der Strukturtypus des Bildungsromans kann als ein hierarchisch gestuftes Ordnungsgefüge von stofflichthematischen und formalen Elementen konzipiert werden, die partiell konstant sind, wodurch sie, wie in der Einführung dargelegt, die transepochale invariante Grundstruktur der Romanart konstituieren. Dazu treten gewisse variable Strukturelemente, die als Dominanten die Transformationen innerhalb des Ordnungsgefüges weitgehend steuern, die gewisse Veränderungen bewirken, welche sich dann im 19. Jahrhundert in den epochenspezifischen Ausprägungen des Strukturtypus manifestieren.
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Anmerkungen
J. Piaget, Le Structuralisme, Paris 1968, zitiert nach
Klaus W. Hempfer, Gattungstheorie, UTB 133, München 1973, S. 139 ff.
Vgl. Klaus Detlef Müller, Autobiographie und Roman. Studien zur literarischen Autobiographie der Goethezeit, Tübingen 1976, S. 354.
Vgl. Rolf Tarot, Die Autobiographie; in: Klaus Weissenberger (Hrsg.), Prosakunst ohne Erzählen, Tübingen 1985, S. 37.
Paul Tillich, Die politische Bedeutung der Utopie im Leben der Völker, Berlin 1951.
Vgl. Götz Müller, Gegenwelten. Die Utopie in der deutschen Literatur, Stuttgart 1989, S. 12.
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Mayer, G. (1992). Der Strukturtypus des Deutschen Bildungsromans. In: Der deutsche Bildungsroman. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03438-0_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03438-0_12
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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