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Zusammenfassung

Als um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert die Maler Schick, Carstens und Wächter, geschult am »moralischen Klassizismus«2 Jacques-Louis Davids, sich jeweils an »ihrem« »Sokrates« versuchen, wird ihnen unter der Hand der Gegenstand zum Problem.

So kam er auch auf die Schicksalsstücke, die er mißbilligte. Sie hätten einer dunklen Zeit angehört. »Was«, sagte er, »will man jetzt mit dem Schicksal, die Politik ist das Schicksal.« 1

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Notizen

  1. Jacques-Louis David, »La Mort de Socrate«, 1787 (New York, The Metropolitan Museum of Art); zur Deutung vgl. Schnapper, Antoine, David. Témoin de son temps, Fribourg 1980, 80ff.

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  2. Gottlieb Schick, »Sokrates nimmt den Giftbecher«, um 1802 (Stuttgart, Staatsgalerie, Graphische Sammlung); zum Folgenden vgl. Herding, Klaus, Dennoch aufgeklärt? Deutscher Klassizismus nach der Französischen Revolution, in: Freiheit — Gleichheit — Brüderlichkeit. 200 Jahre Französische Revolution; Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg, 24.6.-1.10.1989, hgg. Rainer Schoch, (…) Gerhard Bott, Nürnberg 1989, 129–136; zu Gottlieb Schick vgl. ebd. (Katalog, Nr.370).

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  3. Vgl. dagegen etwa Kants — moralisch-produktive — Lesart der Hiobs-Geschichte (Über das Mißlingen aller philosophischen Versuche in der Theodizee, in: ders., Werke in zwölf Bänden, hg. Wilhelm Weischedel, Frankfurt/M. 1968, Bd.XI, 105–124, hier: 116ff.).

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  4. Schweikert, Uwe (Hg.), Dichter über ihre Dichtungen, Bd. 9/1: Ludwig Tieck, München 1971, 60. (Brief Tiecks an Solger, Ziebingen, 31.März 1815). Vgl. auch die Formulierung im »Sternbald«: »[M]eine eigene Jugend kömmt in meine Seele zurück, indem ich deine Geschichte schreibe, und alles, was ich litt, sowie alles, was mich beseligte.« (Tieck, Franz Sternbalds Wanderungen, Studienausgabe, hg. Alfred Anger, Stuttgart 1979, 63f.; von mir hervorgehoben)

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  5. Sauder, Gerhard, Empfindsamkeit, Bd.I: Voraussetzungen und Elemente, Stuttgart 1974.

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  6. Richardson, Samuel, The History of Sir Charles Grandison, ed. Jocelyn Harris, in 3 parts, London, New York, Toronto 1972, part 1, (Preface) 4.

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  7. Begünstigt wohl u.a. dadurch, daß, die Gesamtbewertung des Tieckschen Werks betreffend, die Zeit der Verteidigungsschriften, wie’s scheint, vorbei ist; vgl. Marianne Thalmanns Plädoyer: 100 Jahre Tieck-Forschung, in: Monatshefte 45 (1953) 113–123, sowie, als eine Art — vorläufigen — Schlußworts, Robert Minder, Das gewandelte Tieck-Bild, in: FS Klaus Ziegler, hgg. Eckehard Catholy u. Winfried Hellmann, Tübingen 1968, 181–204.

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  8. Ernst Ribbats These, daß »William Lovell« »(…) die Möglichkeiten der Aufklärung an ein Ende [bringe] (…)«, ist in dem Zusammenhang repräsentativ (Ludwig Tieck. Studien zur Konzeption und Praxis romantischer Poesie, Kronberg/Ts. 1978, 63). Verwandte Urteile bei Lothar Pikulik (vgl. Die Frühromantik in Deutschland als Ende und Anfang. Über Tiecks »William Lovell« und Friedrich Schlegels Fragmente, in: Silvio Vietta (Hg.), Die literarische Frühromantik, Göttingen 1983, 112–128, hier: 112f., 123f.), Sybille Gössl (vgl. Materialismus und Nihilismus. Studien zum deutschen Roman der Spätaufklärung, Würzburg 1987, 230), Michael Voges (vgl. Aufklärung und Geheimnis. Untersuchungen zur Vermittlung von Literaturund Sozialgeschichte am Beispiel der Aneignung des Geheimbundmaterials im Roman des späten 18. Jahrhunderts, Tübingen 1987, 563) und Christoph Brecht (vgl. Die gefährliche Rede. Sprachreflexion und Erzählstruktur in der Prosa Ludwig Tiecks, Ms. Diss. Tübingen 1989, 60f.).

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  9. Die Ironie als entwicklungsgeschichtliches Moment. Ein Beitrag zur Vorgeschichte der deutschen Romantik, Jena 1909, ND Darmstadt 1976.

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  10. Brinkmann, Richard, Nachtwachen von Bonaventura. Kehrseite der Frühromantik?, in: Hans Steffen (Hg.), Die deutsche Romantik. Poetik, Formen und Motive, (EA 1967) Göttingen 31978, 134–158, hier: 137f.

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  11. Vgl. Veyne, Paul, Geschichtsschreibung — Und was sie nicht ist, Frankfurt/M. 1990, 39.

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  12. So unlängst Rüdiger Bubner (Rousseau, Hegel und die Dialektik der Aufklärung, in: Jochen Schmidt (Hg.), Aufklärung und Gegenaufklärung in der europäischen Literatur, Philosophie und Politik von der Antike bis zur Gegenwart, Darmstadt 1989, 404–420, hier: 404ff.) oder auch — nicht minder dezidiert — Hans Robert Jauss (Der literarische Prozeß des Modernismus von Rousseau bis Adorno, in: Reinhart Herzog u. Reinhart Koselleck [Hgg.], Epochenschwelle und Epochenbewußtsein, München 1987 [= Poetik und Hermeneutik XII], 243–268, hier: vgl. 248ff.) Das Problem eines historisch-zeitgenössischen Bewußtseins von »Dialektik der Aufklärung« wird hier, besonders im zweiten Kapitel, noch mehrfach gestreift.

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  13. Vgl. Wuthenow, Ralph-Rainer, Rousseau im »Sturm und Drang«, in: Walter Hinck (Hg.), Sturm und Drang. Ein literaturwissenschaftliches Studienbuch, Kronberg/Ts. 1978, 14–54, hier: 14.

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  14. Vgl. Aufklärung, 22.

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  15. Vgl. Das Formprinzip des Witzes in der Frühzeit der deutschen Aufklärung, in: JbFDH 1932/33, 52–130.

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  16. Vgl. Bachtin, Wort, passim, sowie ders., Probleme der Poetik Dostoevskijs, München 1971 (O: Moskau 1963; EF: Leningrad 1929), 202ff.

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  17. Vgl. die Überlegungen zum heuristischen Wert und zur historischen Bedingtheit eines solchen Geschichtsverständnisses bei Walter Haug, Die Zwerge auf den Schultern der Riesen. Epochales und typologisches Geschichtsdenken und das Problem der Interferenzen, in: Herzog/Koselleck (Hgg.), Epochenschwelle und Epochenbewußtsein, 167–194; die zitierte Formel ebd., 186.

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  18. Vgl. als ein gewisses Resümee der verschiedenen diesbezüglichen Studien Reinhart Kosellecks dessen Aufsatz: Das achtzehnte Jahrhundert als Beginn der Neuzeit, in: Herzog/Koselleck (Hgg.), Epochenschwelle und Epochenbewußtsein, 269–282.

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  19. Um diesen Punkt zu illustrieren: Sowohl die Deutungsperspektive als auch die Rechtfertigung der Untersuchung angehend, sind hier die Akzente anders gesetzt als in Werner Fricks Studie zum Providenz-Modell im Roman (Providenz und Kontingenz. Untersuchungen zur Schicksalssemantik im deutschen und europäischen Roman des 17. und 18. Jahrhundert, Tübingen 1988). Frick faßt erzählerische Makrostrukturen ins Auge (der »[…] tektonische[] Sachverhalt […] de[s] Antagonismus von kontingenter Ereignis- und Fabelstruktur einerseits und von teleologischer Ausrichtung auf ein […] ideales Erzählziel andererseits.« [17]), und er nennt als Rechtfertigungshorizont seiner Untersuchung den gemeinsamen lnteressenhorizont der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften (vgl. 8).

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Heilmann, M. (1992). Einleitung. In: Die Krise der Aufklärung als Krise des Erzählens. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03434-2_1

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