Zusammenfassung
Ein Kapitel über die Zauberflöte zu schreiben, bedeutet vor allem, im Plädoyer für diese Oper das Fehlurteil auszuräumen, es handle sich um ein Machwerk, das Mozart ohne große innere Anteilnahme verfaßt habe, um, wie Georg Nikolaus Nissen 1826 berichtete, »seinen alten Bekannten Schikaneder aus bedrängten Umständen zu retten«. Das angebliche Machwerk ist in Wahrheit ein opus summum des Genre. Es ist erstaunlich, wie es innerhalb einer zweihundertjährigen Aufführungs- und Rezeptionsgeschichte zu sovielen Mißverständnissen und Fehleinschätzungen der Zauberflöte kommen konnte, die das Werk überwuchern, wie dessen uneinheitliche Handlungsebenen den mythischen Gehalt. Mozart, der sich ansonsten einer Bewertung eigener Werke strikt enthielt, gab zur Zauberflöte ein Urteil ab, das einer kategorischen Einordnung gleichkommt. Nach dem Besuch einer Aufführung schrieb er in einem Brief vom 7. oder 8. Oktober 1791: »Was mich aber am meisten freuet, ist der Stille beifall! — man sieht recht wie sehr und immer mehr diese Oper steigt«.
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Willaschek, W. (1996). Die Zauberflöte. In: Mozart Theater. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03426-7_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03426-7_6
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00852-7
Online ISBN: 978-3-476-03426-7
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