Zusammenfassung
Gegen Ende des Jahres 1710 — »ein denkwürdiges Jahr wegen des längsten und glücklichsten Krieges, welchen England jemals mit einer fremden Macht geführet hat« (Mainwaring) — betrat Händel zum erstenmal englischen Boden. Trotz (und aufgrund) des Sieges von Marlborough über die Franzosen war die Staatsverschuldung enorm hoch, und Harley brütete, von Defoe inspiriert, bereits über seinem Plan für den >Großen Schwindel<, die Südseekompanie. Sarah, die Herzogin von Marlborough, die auf Königin Anne erheblichen Einfluß ausübte, stellte bissig fest: »Maler, Dichter und Baumeister neigen zu Höhenflügen, müssen aber niedergehalten werden.« Ihr mißfiel die Größe und der Stil des Blenheim-Palastes, den Vanbrugh im Auftrag ihres Gatten erbaut hatte.
»Crown’d by the gen’ral Voice, at last you shew The utmost Length that Musick’s Force can go: What Pow’r on Earth, but Harmony like Thine, Could Britain’s jarring Sons e’er hope to join? Like Musick’s diffring sounds we all agree, Form’d by thy skilful Hand to Hannony: Our Souls so tun’d that Discord grieves to find A whole fantastick Audience of a Mind: The Deaf have found their Ears, — their Eyes the Blind.«
Alle sind sich darüber einig, daß erst du gezeigt hast, wie groß die Gewalt der Musik sein kann. Auf welche irdische Kraft außer deiner Harmonie konnten die mißtönenden Söhne Englands je hoffen? So wie die verschiedenen Töne der Musik sich in deiner geschickten Hand zur Harmonie verbinden, so sollen unsere Seelen zusammenklingen, damit die Zwietracht zu ihrem Kummer auf geschlossene Ablehnung stößt. Die Tauben haben ihre Ohren gefunden, ihre Augen die Blinden.
(Anonym, Ein Schreiben an Händel über seine Opern Flavius und Julius Cäsar, 1724).
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Hogwood, C. (1992). London: Die BlüTezeit der Oper 1710–1728. In: Georg Friedrich Händel. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03425-0_3
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