Zusammenfassung
Die Vielgestaltigkeit des Joyce’schen Werks erschließt, auf ihre Vaterbindung untersucht, einen einheitlichen Verständniszugang. Vieles Rätselhafte wird so deutbar. Das Verwirrende entwirrt sich in der Dimension väterlicher Werte und Normen. Was für das Detail gilt, trägt auch den Gesamtzusammenhang. Seine beiden Hauptwerke »Ulysses« und »Finnegans Wake« stehen genau in dieser Verbindung, die sich aus der individuellen Charakteranalyse des Autors erschließt. Der Übervater aller Literatur nimmt uns Leser mit seinen beiden Werken auf je unterschiedliche Weise in die gleiche Pflicht. Joyce wirft uns, indem er seine Kindheit exorziert, in die eigene Kindheit und die damalige Abhängigkeit zurück. Er verführt uns in den alten Traum. Doch dieser Traum bleibt unerfüllt, damals wie heute. Er lebt als Sehnsucht in uns fort. Die Sehnsucht ist »der einzige bei allen Menschen ehrliche Zustand« (Bloch, 1985, 49). Sie kommt aus den Tiefen des Mangels glücklich erinnerter Kindheit zu uns herauf. Und Joyce baut auf unser Sehnen. Er nährt diesen Traum und verspricht, indem er uns bindet, seine Erfüllung.
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Loll, U. (1992). Übervater aller Literatur. In: James Joyce. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03420-5_18
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03420-5_18
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00846-6
Online ISBN: 978-3-476-03420-5
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