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Zusammenfassung

Wer vom Trecento redet, wird zuerst an Dante, Petrarca und Boccaccio denken — drei der kühnsten Schriftsteller der italienischen Literaturgeschichte, die seit dem Humanismus als vorbildhaftes Dreigestirn galten und der Entwicklung der Literatur Italiens bis hin zur Moderne immer wieder starke Impulse geben konnten. Aber die außerordentliche Vitalität, mit der sich die Literatur dieses Jahrhunderts von der des vorangehenden abhebt, beschränkt sich nicht auf die »tre corone«. Sowohl quantitativ wie auch von Erscheinungsformen, Themen, Gattungen her ist das Trecento ein literarisch reiches, fruchtbares Jahrhundert. Zugleich wird sein Profil von kaum zu überbietenden inneren Gegensätzen und Kontrasten geprägt: Nur eine kurze Zeitspanne trennen etwa den Abschluß von Dantes Commedia vom Beginn der Lyrik Petrarcas oder des Erzählwerks Boccaccios, d.h. den Höhepunkt der spätmittelalterlichen von den ersten Marksteinen frühneuzeitlicher Dichtung. Doch ist das Trecento in seinen charakteristischen Tendenzen nicht einfach ein Aufeinandertreffen oder Überlappen zweier Epochen; vielmehr sind die divergierenden Erscheinungsweisen der Literatur dieser Zeit gleichermaßen Antworten auf eine komplexe geschichtliche Situation, die als herausfordernd erfahren werden mußte. Was man rückblickend als die allmähliche Ablösung eines Zeitalters durch das folgende erkennt, erlebten die Zeitgenossen als Gleichzeitigkeit widerstreitender ideologischer, politischer und ökonomischer Tendenzen bzw.

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Volker Kapp Hans Felten Frank-Rutger Hausmann Franca Janowski Rainer Stillers Heinz Thoma Hermann H. Wetzel

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Kapp, V. et al. (1994). Trecento. In: Kapp, V., et al. Italienische Literaturgeschichte. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03418-2_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03418-2_2

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01277-7

  • Online ISBN: 978-3-476-03418-2

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