Zusammenfassung
Italien ist im 18. Jahrhundert eine geographische, keine politische Größe. Nicht nur, daß das Land in eine Vielzahl kleinerer und größerer Einzelstaaten zerfällt. Hinzu kommt, daß weite Teile der Halbinsel bis zum Ende des spanischen Erbfolgekrieges (1714) unter spanischer Herrschaft stehen und im Anschluß daran dem habsburgisch-österreichischen Machtbereich zufallen. In Oberitalien — in Mailand und in der Lombardei — kann Österreich seine Macht bis zu den Revolutionskriegen am Ende des Jahrhunderts bewahren. Das gleiche gilt in Mittelitalien für die Toskana, die nach dem Aussterben der Medici im Jahr 1737 ebenfalls unter die Herrschaft der Habsburger gerät. Süditalien, das sich nach den Wirren des spanischen Erbfolgekrieges von Spanien gelöst hat und für zwei Jahrzehnte ebenfalls österreichisch-habsburgische Provinz geworden ist, ist zwar in den Jahren nach 1735 als Königreich Neapel-Sizilien unter der Herrschaft des Bourbonen Karl formell ein unabhängiger Staat, gerät aber wieder mehr und mehr unter spanischen Einfluß. Dies auch, weil Karl die Nachfolge der spanischen Bourbonen anstrebt. Im Jahre 1759 verläßt er Neapel, um als Karl III. König von Spanien zu werden. Aus der erneuten spanischen Vormundschaft löst sich Neapel-Sizilien erst mit der wachsenden Machtstellung, die die Habsburgerin Maria-Carolina als Gemahlin des Königs Ferdinand IV. in den Jahren nach 1768 gewinnt. Rom und Mittelitalien bis hinauf nach Ravenna — mit Ausnahme der habsburgischen Toskana — bleiben, wie schon viele Jahrhunderte lang, auch im 18. Jahrhundert Patrimonium Petri, d.h. der weltlichen Macht des Papstes unterworfen.
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Felten, H. et al. (1992). Settecento. In: Felten, H., et al. Italienische Literaturgeschichte. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03417-5_6
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