Zusammenfassung
Im Jahr 1202 starb in seiner kalabrischen Heimat der gelehrte Eremit Joachim von Fiore. Seine Schriften zählten zu den einflußreichsten des Spätmittelalters. Joachim hatte eine Neueinteilung der »Weltzeitalter« konzipiert. Zu den herkömmlichen zwei Zeitaltern des Vaters und des Sohnes fügte er ein drittes, das des Heiligen Geistes, hinzu, das dem Paradies auf Erden gleichen würde. Nach Joachims Berechnung näherte sich die Menschheitsgeschichte dem Ende des zweiten Zeitalters. Der Übergang zum dritten, der im Jahr 1260 stattfinden sollte, würde von einem gewaltigen Kampf zwischen den Mächten des Guten und den Mächten des Bösen und dem Erscheinen des Antichrist begleitet sein. Das mit der Verbreitung dieser Texte wachsende Interesse für Endzeitvisionen sorgte dafür, daß Joachims Schriften auch nach dem Jahr 1260 ihren Einfluß auf die Gemüter nicht einbüßten.
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Denley, P. (1993). Die Mittelmeerwelt im Zeitalter der Renaissance 1200–1500. In: Holmes, G. (eds) Europa im Mittelalter. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03414-4_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03414-4_6
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00839-8
Online ISBN: 978-3-476-03414-4
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