Zusammenfassung
Der Naturbegriff ist der zentrale Begriff des 18. Jahrhunderts(316). Vor allem ist es die menschliche Natur, die zum wichtigsten Untersuchungsgegenstand wird. Daß die Bestimmung der Natur des Menschen nicht immer mit der weiblichen kongruent ist, habe ich zu zeigen versucht. Wenn auch die von mir behandelten Texte keine abschließende Generalisierung erlauben und zunächst eher einzelne Etappen markieren als eine kontinuierliche Entwicklung, so ist doch die Tendenz ablesbar, daß im 18. Jahrhundert den Unterschieden der Geschlechter auf umfassende Art und Weise anthropologische Tiefe verliehen wird. Die Frau wird in dem von mir behandelten Zeitraum nicht nur normiert; ihre Natur erhält im anthropologischen System eine genau definierte Stelle. Dabei ergibt sich das Paradoxon, daß ausgerechnet mit Hilfe des Naturbegriffs, der, auf den Menschen gewendet, Emanzipation bedeutet, die Frau von dieser Emanzipation ausgeschlossen wurde.
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Steinbrügge, L. (1992). Nachwort. In: Das Moralische Geschlecht. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03409-0_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03409-0_9
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00834-3
Online ISBN: 978-3-476-03409-0
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