Zusammenfassung
Die Legende will, daß das 18. Jahrhundert in Frankreich als das Jahrhundert der Frauen gilt. Die Tatsachen scheinen für die Richtigkeit der Überlieferung zu sprechen. Die geistige Elite traf sich in Salons, die von Frauen geführt wurden; die Denker der Epoche hatten Frauen als wichtige Gesprä;chs- und Briefjpartnerinnen. Nicht wenige Frauen griffen selbst zur Feder, verfaBten naturwissenschaftliche Traktate, übersetzten, schrieben Romane oder Erziehungsprogramme.1 Namen wie Madame du Chatelet, Madame de Graffigny, Madame Riccoboni, Madame de Lambert, Julie de Lespinasse, Madame de Genlis, um nur einige zu nennen, stehen für diese Entwicklung. Es ist diese Integration von Frauen in die intellektuelle Offentlichkeit, die die Gebrüder Goncourt noch hundert Jahre spater dazu bewegte, den Frauen des 18. Jahrhunderts eine berühmte Studie zu widmen, in der sie zu der Überzeugung kamen, da die Frau das bewegende Prinzip der Zeit gewesen sei.2 Dieser Topos hat sich bis heute nahezu ungebrochen gehalten.3
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Steinbrügge, L. (1992). Einleitung. In: Das Moralische Geschlecht. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03409-0_1
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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