Zusammenfassung
Die Weltausstellungen, lange Zeit meist eher als volkswirtschaftlich und technisches Ereignis gewürdigt denn als kulturelles, sind von Historikern nur gelegentlich in ihrer gesamten zivilisatorischen Bedeutung hervorgehoben worden und haben, wie eingangs erwähnt, als Forschungsgegenstand inzwischen wieder einen fast modischen Stellenwert erlangt. Allerdings ist das entsprechende Quellenmaterial noch nicht annähernd ausgeschöpft und der immer wieder zu lesende Rekurs auf Benjamins Interpretation der Weltausstellung als “hohe Schule der Einfühlung in den Tauschwert” erledigt das Thema keineswegs, sondern müßte eher als Anreiz verstanden werden, die faszinierende Vielfalt und das komplizierte Gemenge der kulturellen und technischen Erscheinungen auf diesem “Bazar der Nationen” nicht in einer Allgemeinformel aufzuheben, sondern das Phänomen der Weltausstellung eingehend zu rekonstruieren, um es in seiner Symptomatik dann tatsächlich ernst nehmen zu können. (1) Benjamin schrieb übrigens, Hermann Lotze zitierend, in ergänzendem und kontrapunktischen Sinn: “Die Ausstellungen sind die einzigen eigenthümlichen modernen Feste”. (2)
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Kuchenbuch, T. (1992). Die Weltausstellung von 1900. In: Die Welt um 1900. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03404-5_9
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00829-9
Online ISBN: 978-3-476-03404-5
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