Zusammenfassung
Seit die Menschen Geschichten erfinden, sich erzählen oder gar aufschreiben, ist Liebe und Freundschaft zwischen Männern ein zentrales Thema der dichterischen Phantasie. Das älteste Großepos — modern gesprochen: der erste Roman — der Weltliteratur erzählt im wesentlichen von einer lebenslangen Männerbeziehung: Das Gilgamesch- Epos entstand nach vorliegenden Ausgrabungsfunden im zweiten Jahrtausend vor Christus. Gilgamesch, König der Stadt Uruk im Lande Sumer zwischen Euphrat und Tigris, herrscht tyrannisch über seine Untertanen. Um ihn von seiner Despotie abzubringen und seinem Leben einen Sinn zu geben, erschafft die Göttin Ahuru für ihn Enkidu als einen ebenbürtigen Rivalen und Freund. Nach einem kräftemessenden Ringkampf, in dem keiner siegen oder unterliegen kann, schließen die beiden Freundschaft und vollbringen gemeinsam übermenschliche Heldentaten zum Wohl der Bevölkerung. Das erregt den Neid der Göttin Ischtar, die Gilgamesch begehrt, aber von ihm abgewiesen und verhöhnt wird. Daraufhin bewirkt sie bei den Göttern den Tod Enkidus. Dieser Tod stürzt Gilgamesch zunächst in tiefste Trauer, er weigert sich 7 Tage lang Enkidu zu begraben und erhebt eine erschütternde Totenklage, sucht ihn dann im Totenreich auf und will ihn — ohne Erfolg — ins Leben zurückführen.
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Popp, W. (1992). Zu diesem Buch. In: Männerliebe. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03403-8_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03403-8_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00828-2
Online ISBN: 978-3-476-03403-8
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)