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Die Metaphorik der Wahrheit

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Die Macht der Metapher
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Zusammenfassung

Aufs ganze gesehen hat die Rhetorik in der Philosophie der Neuzeit eine schlechte Presse. Zu sehr steht sie im Verdacht, eine »hinterlistige Kunst« zu sein, die, wie Kant sagt, »die Menschen als Maschinen in wichtigen Dingen zu einem Urteil zu bewegen versteht.« Kant fährt fort: »als Kunst, sich der Schwächen des Menschen zu seinen Absichten zu bedienen, [ist sie] gar keiner Achtung würdig« (Kant, Urteilskraft, 238). Bereits in der Antike wird die Rhetorik als die Kunst, mittels der Rede zu überzeugen, als eine erlernbare Technik dargestellt, auf die man bei Gelegenheit, das heißt bei öffentlichen Anlässen zurückgreifen kann, um das Publikum oder die öffentliche Meinung für sich einzunehmen. Auf diese Vorstellung von Rhetorik als einem formalen sprachlichen Instrument greifen auch heute diejenigen zurück, die versprechen, daß — zu welchem Zweck auch immer — der Erfolg sich einstellt, wenn man nur über das notwendige sprachliche Rüstzeug verfüge. Das eben halte die Rhetorik parat. Wer gut zu reden verstehe, wer wisse, eine Rede wirkungsvoll aufzubauen oder Argumente geschickt zu präsentieren, dem sollte es auch möglich sein, dem Publikum oder dem Gesprächspartner seinen Willen aufzuzwingen. Entsprechend hängt der Rhetorik seit altersher das allgemeine Urteil an, sie könne den schwächeren Standpunkt zum stärkeren und die schlechte Sache zur besseren machen.

»… daß das Wahrscheinliche nicht notwendig das Wahre sei und die Wahrheit nicht immer wahrscheinlich.«

S. Freud

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Gamm, G. (1992). Die Metaphorik der Wahrheit. In: Die Macht der Metapher. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03399-4_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03399-4_3

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00824-4

  • Online ISBN: 978-3-476-03399-4

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