Zusammenfassung
Die Freiheit realisiert sich in allen Bereichen des menschlichen Lebens, und daher muß, was allgemein über sie gesagt wurde, auch für all diese Bereiche gelten. Sie umschreiben dadurch, daß sich in ihnen die Freiheit konkretisiert, deren gesamten Geltungsbereich. Kant hat in seinem letzten großen Werk »Die Metaphysik der Sitten« vier solcher Lebensbereiche, die nicht aufeinander zurückgeführt werden können, und die zusammen den gesamten Weltbezug des Menschen ausmachen, unterschieden. Er teilt die Beziehungen, die der Mensch zur Welt überhaupt haben kann, zunächst ein in die Beziehung zum Menschen und zu nichtmenschlichen Wesen, und unterteilt jeden dieser Fälle noch einmal, so daß der Mensch in Beziehung steht einerseits zu sich selbst beziehungsweise zu anderen Menschen oder seinesgleichen, andererseits zum Übermenschlichen oder Gott beziehungsweise zum Untermenschlichen oder zur Natur. An diese Gliederung, die nicht willkürlich ist, und die in verschiedenen Formulierungen auch schon vor Kant gebräuchlich war und bis heute in der (theologischen) Ethik üblich ist, hat man sich gewöhnt, auch wenn sie ein etwas grobes Raster darstellt, das der Ausdifferenzierung menschlicher Lebensverhältnisse nicht gerecht wird.
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Anmerkungen
J. Habermas: Theorie des kommunikativen Handelns. Bd. 1. Handlungsrationalität und gesellschaftliche Rationalisierung. Frankfurt/M. 1981, S. 508.
U. Guzzoni: Zur Geschichte der Bestimmungsproblematik. In: Der Idealismus und seine Gegenwart. Festschrift für Werner Marx. Hamburg 1976, S. 201.
W. Benjamin: Der destruktive Charakter. In: Illuminationen. Ausgewählte Schriften. Frankfurt/M. 1969, S. 310.
G. Benedetti: Die Angst in psychiatrischer Sicht. In: Die Angst. Studien aus dem C. G. Jung-Institut Zürich X. Zürich/Stuttgart 1959, S. 154.
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Wokart, N. (1992). Substantielles Miteinandersein. In: Antagonismus der Freiheit. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03398-7_4
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