Zusammenfassung
Dem Titel dieser Arbeit Die Macht des Dialogs eignet eine Doppeldeutigkeit, zwischen deren Bedeutungspolen sich das gesamte Projekt einer kritischen Hermeneutik wie in einem Brennglas versammeln läßt. Denn zum einen ist hier die Kraft des befreienden, infragestellenden, innovativen und nichtantizipierbaren Gesprächs angesprochen, welches uns durch die Erfahrung des Andern zu neuen Einsichten und kritischer Selbstreflexion zu führen vermag. Zum andern ist aber auch die untergründige Gegeninstanz mitgemeint, die Macht im eigentlichen Sinne des Wortes also, die als Schranke offener Auseinandersetzung die kritische Kraft des Dialogs zu unterlaufen oder völlig zum Stillstand zu bringen vermag. Somit soll im folgenden ein Begriff des Verstehens entfaltet werden, der die strukturellen Schranken des Dialogs ebenso betont wie dessen kritisches Potential der Bewußtmachung und Freisetzung von eben diesen Beschränkungen — mögen diese nun in der eigenen symbolischen Ordnung, in unbefragt etablierten Machtverhältnissen oder in idiosynkratischen Sinnperspektiven bestehen. Die Untersuchung zielt dabei auf die systematische Explikation eines Begriffs kritischen Verstehens, der durch eine interpretative, sachliche und systematische Auseinandersetzung mit der Denkbewegung entscheidender philosophischer Positionen hierzu entwickelt werden soll.
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Kögler, HH. (1992). Einleitung Das Projekt einer kritischen Hermeneutik. In: Die Macht des Dialogs. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03396-3_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03396-3_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00821-3
Online ISBN: 978-3-476-03396-3
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