Zusammenfassung
Durch die der Fortschrittsutopie eigene Verzeitlichung, so wurde bisher deutlich, wird die Gegenbildkonstellation der beiden Fiktionsebenen weitgehend eingeschränkt. Der fiktive Entwicklungszusammenhang, der beide Ebenen über alle Unterschiede hinweg verknüpft, transportiert ausgewählte, vom Autor positiv beurteilte Elemente. Das bedeutet andererseits, daß nicht alles, was von der Erfahrungswelt in ihrem fiktiven Abbild zur Sprache und Darstellung gebracht wird, als Negativum kritisiert wird. In unterschiedlichem Umfang können Ursprünge eutopischer Komponenten bis in die vorutopische Erfahrungswelt zurückverfolgt werden. In den Fortschrittsutopien begegnet der Leser Konstituenten des utopischen Bildes, die auf der Fiktionsebene des Wirklichkeitsabbildes — und so auch in der damit repräsentierten Erfahrungswelt selbst — präfiguriert sind. Das Spektrum möglicher Anknüpfungspunkte ist grundsätzlich weit gefächert. Alle vitalen Interessen einer Gesellschaft kommen thematisch in Betracht. Die Übernahmen können sowohl materieller Art (z.B. Maschinen zur Gütererzeugung) als auch immaterieller Art sein (z.B. Wertschätzung der Bildung, religiöse Toleranz oder liberale Wirtschaftsstrukturen). Tatsächlich lassen sich in allen deutschsprachigen Fortschrittsutopien bezüglich der elementaren Fragen des gesellschaftlichen Funktionierens Antworten fmden, die real existierenden Vorlagen nachempfunden bzw. aus solchen weiterentwickelt worden sind. Mit Nachdruck weisen die Autoren ihre Leser auf solche Zusammenhänge hin. Die Anknüpfung soll also keineswegs implizit sein.
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Affeldt-Schmidt, B. (1991). Struktur und Funktion der idealisierenden Anknüpfung. In: Fortschrittsutopien. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03385-7_7
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03385-7
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