Zusammenfassung
Wenn die spezifische Ausformung der literarischen Utopie im ausgehenden 19.Jahrhundert als »Fortschrittsutopie« bezeichnet werden soll, so liegt dem ein historisch ausgezeichneter Fortschrittsbegriff zugrunde, der sowohl inhaltliche Ideale als auch ihre literarischen Formen prägt und zudem die Frage nach dem Verhältnis des utopischen Denkens zur Wirklichkeit und den möglichen Verwirklichungsabsichten literarischer Fortschrittsutopien berührt. Bei der Rekonstruktion der Begriffsgeschichte zeigen sich im 19.Jahrhundert Vorstellungen mit dem »Fortschritt« verknüpft, die in Konkurrenz zur traditionellen utopischen Kritik am zeitgenössischen Erfahrungsraum treten. Die literarische Utopie ist qua Intention an die Erfahrungswelt zurückgebunden. Die Formalisierung dieser Intention steht im Zusammenhang mit dem Geschichtsverständnis der jeweiligen Zeit, in der sie sich kritisch gegen die Strukturen der realen Welt absetzt. So ist für den Typus der Fortschrittsutopie der Hintergrund des Geschichtsverständnisses und des zeitgenössischen Möglichkeitshorizontes zu ermitteln, für die »der Fortschritt« zur leitenden Vorstellung wurde.
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Affeldt-Schmidt, B. (1991). Zur Rekonstruktion der zentralen zeitgenössischen Begriffsfelder. In: Fortschrittsutopien. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03385-7_3
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00787-2
Online ISBN: 978-3-476-03385-7
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