Zusammenfassung
Gutzkow hat in den 30er Jahren dem >Jungen Deutschland< angehört, einer politisch-literarischen Schriftstellergruppe, die nicht wenig zur Popularisierung der Aufklärung in Deutschland beigetragen hat. Sein liberales, von links wie rechts kritisiertes Unternehmen des »Schmuggelhandel der Freiheit: Wein verhüllt in Novellenstroh« zeigt sich auch in Die Söhne Pestalozzi’s, wenngleich die Angriffslust seines Romans Wally, die Zweiflerin (1835), dessen Forderung nach >freier Liebe< Gutzkow Berufsverbot und Gefängnishaft einbrachte, nicht mehr erreicht wird. In Die Söhne Pestalozzi s diskutiert Gutzkow vor dem Hintergrund der preußischen Reformen (1810–12), in deren Kontext erstmals von J.W. Süvern die Volksschule als »Grundlage der gesamten Nationalerziehung« propagiert wurde, die Gegensätze von Volks- und Standeserziehung, die Ansprüche des Humanistischen Gymnasiums und die Notwendigkeiten der Realschule, die Erziehung zum allseitig zu bildenden >Menschen< bzw. für einen Beruf. Dabei ironisiert er zwar überzogene Hoffnungen der Rousseau- und Pestalozzijünger, bezieht aber gleichzeitig mit Nachdruck gegen die »Anforderungen des reaktionären Zeitgeistes« Stellung.
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Struve, U. (1992). Karl Gutzkow (1811–1878). In: Struve, U. (eds) Der Findling Kaspar Hauser in der Literatur. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03383-3_19
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