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Zur Sprache selbst

Erinnerung an die platonische Aporie des Benennens

  • Chapter
Sagen, was die Zeit ist
  • 26 Accesses

Seit Heidegger in seinem Aufsatz über Platons Lehre von der Wahrheit [1] die Anfänge des metaphysischen Denkens an charakteristischen Zügen der platonischen Dialektik exemplifiziert hat, ist die Instrumentalisierung der Sprache als eines bloßen Zeichensystems, ohne inneren Bezug zur Wahrheit der bezeichneten Sache, mit der Entstehung der Ideenlehre in Verbindung gebracht worden. Besonders nachdrücklich hat Hans-Georg Gadamer in einem Abschnitt von Wahrheit und Methode [2] auf diesen Zusammenhang hingewiesen. Dort heißt es unter anderem, bei Platon beginne eine das Wesen der Sprache völlig verfehlende Abtrennung von der Wahrheit des Seienden. Er stehe am Anfang des fragwürdigen Versuchs, die Sprache als Zeichensystem begreifen zu wollen. Dieser Versuch verkenne nicht nur das Wesen der Sprache, sondern auch — und zuallererst — das Wesen des Denkens, denn: »Die Sprachlichkeit liegt dem Denken der Sachen so völlig ein, daß es eine Abstraktion ist, wenn man das System der Wahrheiten als ein vorgegebenes System von Seinsmöglichkeiten denkt, dem Zeichen zuzuordnen wären, die ein nach diesen Zeichen greifendes Subjekt verwendet.«[3]

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Enno Rudolph Heinz Wismann

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© 1992 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Wismann, H. (1992). Zur Sprache selbst. In: Rudolph, E., Wismann, H. (eds) Sagen, was die Zeit ist. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03371-0_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03371-0_1

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00773-5

  • Online ISBN: 978-3-476-03371-0

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