Skip to main content

Todeslust Bei Kleist und Einigen Seiner Zeitgenossen

  • Chapter
  • 74 Accesses

Zusammenfassung

Für den Tod ist kein Kraut gewachsen, sagt das Sprichwort. Da der Mensch in der Endlichkeit leben muß, aber die Unendlichkeit denken kann, hat er sich für die Schmerzen dieses Zwiespalts die Tröstungen von Religion, Philosophie und Geschichte verschafft. Theologie und Metaphysik sind für das Kälbchen im Schlachthaus die Brücke aus der Physiologie in die Physik, wie es in Döblins Berlin-Roman heißt. Die Tröstungen der Kunst haben vorzüglich darin bestanden, die »grause Larve« (Novalis) des Knochenmannes zu verschönen, also in der ästhetischen Gestaltung das Unfaßbare faßbar und ertragbar zu machen. Seit Lessing sind jedoch darüber hinaus die Abbildungen des Todes Gegenstand kritisch-historischen Nachdenkens geworden, auch dies letztlich Teil eines Versuchs zur Selbstbewältigung, zum Faßbarmachen doppelter Existenz, aber nun im Mythos aufgeklärter, fortschreitender Geschichte.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Notizen

  1. Dorothea Glatt-Behr, Heroisches Sterben oder Liebestod. Gedanken zu Penthesilea und Isolde. In: Tristan und Isolde. Bayreuther Festspiele 1977. Programmheft II, S.1–13, 62–65.

    Google Scholar 

  2. Die Zahlen in Klammern bezeichnen die Seiten der folgenden Ausgabe: Zacharias Werner’s Dramatische Werke. Aus seinem handschriftlichen Nachlasse hg. von seinen Freunden, Grimma 1840, Nachdruck Bern 1970, Bd. 4. Für eine ausführlichere Darstellung Werners verweise ich auf mein Buch: Die deutsche Literatur zwischen Französischer Revolution und Restauration. Zweiter Teil: 1806–1830, München 1989, S. 599–608. Daraus sind einige Formulierungen in diesen Beitrag übernommen worden.

    Google Scholar 

  3. ›Frommer Soldaten seligster Tod‹. In: Des Knaben Wunderhorn, I, 245 ff., Vs. 130–151.

    Google Scholar 

  4. Zitiert nach: Theodor Körners sämtliche Werke in vier Teilen. Neue vervollständigte und kritisch durchgesehene Ausgabe. Hg. von E. Wildenow, Leipzig o.J., S. 530–603. Für eine ausführlichere Behandlung Theodor Körners verweise ich auf meine in Anm. 2 genannte Literaturgeschichte, S. 69–76. Auch hier habe ich einige Formulierungen übernommen.

    Google Scholar 

  5. Dorothea v. Schlegel geb. Mendelssohn und deren Söhne Johann und Philipp Veit. Briefwechsel. Hg. von J. M. Raich, Mainz 1881, Bd. 2, S. 138.

    Google Scholar 

  6. Clemens Brentano, Werke, München 1963, Bd. 2, S. 1055.

    Google Scholar 

  7. Vgl. Saul Friedländer, Kitsch und Tod. Der Widerschein des Nazismus, München 1986.

    Google Scholar 

  8. Zitiert nach: Theodor Körners sämtliche Werke (wie Anm.5), ›Toni. Ein Drama in drei Aufzügen‹, S. 466–496.

    Google Scholar 

  9. Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Phänomenologie des Geistes. Mit einem Nachwort von Georg Lukäcs, 2. erweiterte und neu eingerichtete Ausgabe, Frankfurt a. M.Berlin/Wien 1973, S. 119.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Hans Joachim Kreutzer

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1991 Springer-Verlag GmbH Deutschland

About this chapter

Cite this chapter

Schulz, G. (1991). Todeslust Bei Kleist und Einigen Seiner Zeitgenossen. In: Kreutzer, H.J. (eds) Kleist-Jahrbuch 1990. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03361-1_9

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03361-1_9

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00758-2

  • Online ISBN: 978-3-476-03361-1

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

Publish with us

Policies and ethics