Zusammenfassung
Es war einmal ein ehrsamer Schneider-Geselle, Namens Labakan, der bei einem geschickten Meister in Alessandria sein Handwerk lernte; man konnte nicht sagen, daß Labakan ungeschickt mit der Nadel war, im Gegentheil, er konnte recht feine Arbeit machen; auch that man ihm unrecht, wenn man ihn geradezu faul schalt; aber ganz richtig war es doch nicht mit dem Gesellen, denn er konnte oft Stundenweis in einem fort nähen, daß ihm die Nadel in der Hand glühend ward, und der Faden rauchte, da gab es ihm dann ein Stück, wie keinem Andern; ein andermal aber, und diß geschah, leider! öfters, saß er in tiefen Gedanken, sah mit starren Augen vor sich hin, und hatte dabei, in Gesicht und Wesen, etwas so Eigenes, daß sein Meister und die übrigen Gesellen von diesem Zustand nie anders sprachen, als: „Labakan hat wieder sein vornehmes Gesicht.“
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Hauff, W. (1991). Das Märchen vom falschen Prinzen. In: Hauff, W. (eds) Märchen-Almanach auf das Jahr 1826. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03359-8_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03359-8_8
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00755-1
Online ISBN: 978-3-476-03359-8
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