Zusammenfassung
Es zog einmal eine große Caravane durch die Wüste. Auf der ungeheuren Ebene, wo man nichts als Sand und Himmel sieht, hörte man schon in weiter Ferne die Glocken der Cameele und die silbernen Röllchen der Pferde, eine dichte Staubwolke, die ihr vorhergieng, verkündete ihre Nähe, und wenn ein Luftzug die Wolke theilte, blendeten funkelnde Waffen und hellleuchtende Gewänder das Auge. So stellte sich die Caravane einem Manne dar, welcher von der Seite her auf sie zuritt. Er ritt ein schönes arabisches Pferd mit einer Tigerdecke bebängt, an dem hochrothen Riemenwerk hiengen silberne Glöckchen, und auf dem Kopf des Pferdes wehte ein schöner Reiher-Busch. er Reiter sah stattlich aus, und sein Anzug entsprach der Pracht seines Rosses; ein weisser Turban, reich mit Gold gestickt, bedeckte das Haupt; der Rock und die weiten Beinkleider von brennendem Roth, ein gekrümmtes Schwert mit reichem Griff an seiner Seite. Er hatte den Turban tief ins Gesicht gedrückt; dieß und die schwarzen Augen die unter buschigen Brauen hervor blitzten, der lange Bart, der unter der gebogenen Nase herab hieng, gaben ihm ein wildes, kühnes Aussehen.
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Hauff, W. (1991). Die Caravane. In: Hauff, W. (eds) Märchen-Almanach auf das Jahr 1826. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03359-8_2
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03359-8
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