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Das Don Juan-Modell Don Juan als Aufklärer über das funktionale Weiblichkeitsideal

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Weiblichkeit als Kunst
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Zusammenfassung

Dem ‘Ewig-Weiblichen’ ist “L’Eternel Don Juan” (Berveiller 1961) ‘ursprünglich entgegengesetzt, gerade weil er es nicht achtet, nicht ersehnt und nicht erstrebt (wie seine romantischen Namensvettern), weil er die zurichtende Dimension der imaginierten Weiblichkeit übersieht und blindlings — geleitet von seiner Lust — angreift, was die Gesellschaft qua Ideologie für unangreifbar, weil göttlich, ewig und unfaßbar erklärt hat. Don Juan stört und zerstört die kunstvolle Weiblichkeitskonstruktion1; er beweist seine A-Sozialität, behauptet seine sozial dysfunktionalen partikularen Wünsche, verweigert die ‘Verinnerlichung des äußeren Pfaffen’ und nimmt zum Vehikel seines Kampfes gegen die Gesellschaft, gegen die Fürsten und Väter, zuletzt gegen den hypostasierten Gott gerade darum die Frauen, weil die Weiblichkeitskonstruktion so kunstvoll, leicht verletzbar und damit ideale Angriffsfläche für einen intendierten Angriff auf die Gesellschaft ist. Don Juan greift mit den Frauen den Eckpfeiler, das Sinnbildungsfundament der Gesellschaft an; er greift, indem er das ‘Göttliche’ der an Weiblichkeit ausgerichteten Frauen ignoriert, zugleich auch einen Gott an, den er für existent hält. Damit ist er an seinem ‘Ursprung’ der konsequenteste Mißachter jenes Weiblichkeitsideals (der Frauenehre), das die Subjektwerdung der realen Frauen behindert, die der männlichen Individuen demgegenüber fördert.

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© 1991 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Althoff, G. (1991). Das Don Juan-Modell Don Juan als Aufklärer über das funktionale Weiblichkeitsideal. In: Weiblichkeit als Kunst. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03355-0_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03355-0_7

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00751-3

  • Online ISBN: 978-3-476-03355-0

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