Skip to main content

Das Bürgerliche Vereinswesen — der Organisierte Dilettantismus

  • Chapter
Der Dichter und die Dilettanten
  • 32 Accesses

Zusammenfassung

Die treibende Kraft hinter dem Bürgertum, mit deren Hilfe es ihm im 19. Jahrhundert gelingt, adelige Priviligien für sich zu beanspruchen und im bürgerlichen Maßstab in die Tat umzusetzen, ist das Vereinswesen. In Goethes und Schillers Dilettantismuskritik werden ja als mögliche positive Entwicklungen des künstlerischen Nivellierungsprozesses die kreative Ausbildung des Subjekts sowie die Förderung der Geselligkeit, d. h. der sozialen Gruppenbildung, angeführt; spielend erobern sich die Bürger Bildung und soziale Vormachtstellung, die ihnen im 19. Jahrhundert niemand mehr streitig machen wird:

In diesem Sinn ist die Moderne aus einem neuen Prinzip der Vergemeinschaftung und Vergesellschaftung hervorgegangen, das man am besten als Vereinsbildung bezeichnet.1

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Notizen

  1. Friedrich H. Tenbruck, Wilhelm A. Ruopp, Modernisierung — Vergesellschaftung — Gruppenbildung — Vereinswesen, in: Gruppensoziologie, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 25 (Opladen 1983), S. 70

    Google Scholar 

  2. Georg Simmel, Soziologie der Geselligkeit, in: Verhandlungen des Ersten Deutschen Soziologentages v. 19. — 22. Okt. 1910 in Frankfurt am Main (Tübingen 1911), S. 4

    Google Scholar 

  3. Theodor Fontane, Briefe in zwei Bänden, Bd. 1 (Berlin/Weimar 1980) S. 231

    Google Scholar 

  4. Hermann Fischer, Beiträge zur Litteraturgeschichte Schwabens (Tübingen 1891), S. 47

    Google Scholar 

  5. Rudolf Krauß, Schwäbische Litteraturgeschichte, Bd. 2 (Freiburg 1899), S. 413ff

    Google Scholar 

  6. Carl Lotter, Geschichte der Museumsgesellschaft (Stuttgart 1907), S. 2

    Google Scholar 

  7. Helmut Gruber-Ballehr, Die Bauten der Museums- und Harmoniegesellschaft in Südwest-Deutschland (München 1981), S. 8

    Google Scholar 

  8. Jürgern Hagel, Stuttgart vor 125 Jahren. Jubiläumsschrift des Verschönerungsvereins der Stadt Stuttgart, Stuttgart 1861–1986 (Stuttgart 1986), S. 16

    Google Scholar 

  9. J. E. Hartmann, Stuttgarts Gegenwart (Stuttgart 1847), S. 90

    Google Scholar 

  10. Hans Otto Eiben, Der volksthümliche deutsche Männergesang, seine Geschichte, seine gesellschaftliche und nationale Bedeutung (Tübingen 1855), S. 73; diese Rede Karl Pfaffs wurde am 4. Juni 1827 beim Ersten Deutschen Liederfest in Esslingen gehalten.

    Google Scholar 

  11. Schiller, Nationalausgabe, Bd. 20 (Weimar 1962), S. 412

    Google Scholar 

  12. Elben, Das Schillerfest in Schillers Heimath (Stuttgart 1859), S. 30ff

    Google Scholar 

  13. Bernhard Schubert, Der Künstler als Handwerker: Zur Literaturgeschichte einer romantischen Utopie (Königsstein 1986), S. 110; Schubert analysiert den Festumzug zu Dürers Geburtstag in Nürnberg wie er in Kellers “Grünem Heinrich” geschildert wird: die Masken und Gewänder der Bürger im Umzug sind “nicht Illusion, sondern Medien der Versinnlichung, der Vergegenwärtigung”. Schubert fährt fort: “Kein historischer oder gesellschaftlicher Riß trennt die Festakteure von der darzustellenden Welt, im Gegenteil: Eine überhistorische Identität des Volksgeistes, die aus der unverlierbaren und wesenhaften Objektivität gelebter Tradition, überlieferten Könnens und Wissens, verwurzelter Gewohnheiten, vorgefundener Normen und Sitten haftet, verbindet sie mit der spätmittelalterlichen Lebenswelt des alten Nürnbergs.”

    Google Scholar 

  14. Günter Hess, Panorama und Denkmal, in: Literatur der sozialen Bewegung, hrsg. v. Albert Martino (Tübingen 1977), S. 182

    Google Scholar 

  15. Ferdinand Kürnberger, Das Denkmalsetzen in der Opposition, in: Werke, Bd. 2, hrsg. v. Otto Erich Deutsch (München/Leipzig 1911), S. 312ff

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1991 Springer-Verlag GmbH Deutschland

About this chapter

Cite this chapter

Fliegner, S. (1991). Das Bürgerliche Vereinswesen — der Organisierte Dilettantismus. In: Der Dichter und die Dilettanten. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03354-3_6

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03354-3_6

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00750-6

  • Online ISBN: 978-3-476-03354-3

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

Publish with us

Policies and ethics