Zusammenfassung
»Lektor« kommt, wie allgemein bekannt, von »legere« — eine der beruflichen Haupttätigkeiten des Lektors ist also das Lesen. Er soll aufgrund einer überdurchschnittlichen Belesenheit den Verleger über Annahme oder Ablehnung eines Manuskriptes beraten und gleich in zweierlei Hinsicht: einmal durch sein Urteil über die Qualität, zum zweiten durch sein Wissen über eventuelle Werke der Konkurrenz. Genauso zentral ist die Bedeutung des Lektors auch für den Autor, für den der Lektor den ersten Leser — seinen Testleser — dastellt, der korrigierend ins Manuskript eingreift, bevor es an die allgemeinen Leser — »ad lectores« — gelangt. Diese Funktion ist bis heute erhalten geblieben, doch hat sich kein Beruf im Verlag so wie der des Lektors geändert. Neben die inhaltlichen Ansprüche sind kommerzielle getreten, was sich darin dokumentiert, daß sogar konfessionelle Verlage bei ihren Stellenausschreibungen für Lektorate die Beherrschung betriebswirtschaftlicher Faktoren und unbedingte Marktorientierung fordern. Hieran orientieren sich die Aufgaben und Anforderungen an moderne Lektorate auch, wenn man nicht die heute schon wieder bezweifelte Entwicklung des Lektorats zu einer Art Projektmanagement teilt.
»An den Lektoren werdet ihr den Verlag erkennen.«
»Zeige mir deine Lektoren, und ich sage dir, wes Geistes Kind du bist!«
Der Verleger Siegfried Unseld
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Schönstedt, E. (1991). Das Lektorat. In: Der Buchverlag. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03345-1_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03345-1_9
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00741-4
Online ISBN: 978-3-476-03345-1
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