Zusammenfassung
Werbung für Bücher ist schon aus der Zeit vor den ersten gedruckten Büchern bekannt. Bereits der bei den Handschriften-Verlegern erwähnte Die-bold Lauber (S. 17) verfertigte für die Produkte aus seiner Abschreibwerkstatt handschriftliche Anzeigen. Die Frühdrucker direkt im Gefolge Gutenbergs warben sofort mit gedruckten Werbezetteln in lateinischer Sprache, die ihre Buchführer als Zettelanschläge an Bäumen und Türen der Wirtshäuser annagelten: »Venditor librorum residuit est in hospicio ›Zum Wilden Mann‹« [Der Verkäufer der Bücher ist in der Herberge ›Zum Wilden Mann‹ anzutreffen]. [72] Eine nächste Station, nach der allmählichen Herausbildung des Buchhandels, sind die von Sortimentern herausgegebenen »Famosschriften«, Kataloge der nach ihrem religiösen und politischen Geschmack zusammengestellten, bei ihnen erhältlichen Bücher. Im 19. Jahrhundert lag die Entwicklung der Verlagswerbung so weit vor der von anderen Branchen, daß die Verlage Werbefachwörter wie etwa »Reklame« kreierten, die später auch in andere Sprachen übergingen: »reclames« beispielsweise waren ursprünglich von den Verlagen bezahlte Buchbesprechungen, welche sich im unmittelbaren Anschluß an den redaktionellen Teil in den Tageszeitungen befanden.
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Schönstedt, E. (1991). Kommunikationspolitik. In: Der Buchverlag. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03345-1_16
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