Zusammenfassung
Unter den weitabgewandten Mönchen des Hochmittelalters mit ihrem Hang zur «vita contemplativa», einem Leben in Gebet und Meditation, wurde die alltägliche Mühsal der Laien oft gering bewertet. Dagegen wandte sich Martin Luther mit dem von ihm geprägten Begriff «Beruf», worunter er Berufung zum Glauben mit der Arbeit verstand, wie sie jedem Christen in seinem weltlichen Stand zugewiesen war, und die, wenn ehrlich verrichtet, ebenso «Gottesdienst» sei wie die «vita contemplativa»; «woher es dann kommt, daß eine fromme Mayd, wenn sie auf Befehl hingeht, den Hof kehrt oder Mist austrägt, oder ein Knecht, der in gleicher Meinung pflügt und fährt, stracks zum Himmel geht, auf der rechten Straße, während ein anderer, der zu St. Jacob oder zur Kirche geht, aber sein Amt und Werk liegen läßt, stracks zur Hölle geht» Damit meinte der Reformator die Pilger, die in Scharen zum katholischen Heiligtum in Santiago de Compostela zogen, und kritisierte das Wallfahrtswesen insgesamt, dessen Auswüchse für die Protestanten zu den «papistischen Mißbräuchen» zählten.
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Moser-Rath, E. (1991). «Der Mensch Wird zur Arbeit Geboren …». In: Dem Kirchenvolk die Leviten Gelesen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03344-4_3
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00740-7
Online ISBN: 978-3-476-03344-4
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