Zusammenfassung
Friedrich Schlegels poetologische Entwürfe um 1800 zielen darauf, der Poesie durch Annäherung an die Philosophie eine dominante Stellung im Ensemble aller Künste zu verleihen. Mit Hilfe des Begriffs der Kritik, die er in der Poesie selbst verankert und nicht mehr als einen sekundären, der Poesie äußerlichen Diskurs akzeptiert, führt Schlegel Ansätze fort, die schon in Wackenroders und Tiecks kunsttheoretischen Überlegungen der »Herzensergießungen« und »Phantasien über die Kunst« entwickelt wurden.1 Schlegel beabsichtigt jedoch eine philosophische Fundierung der Poetik, die sich nicht mit dem abstrakten Begriff und seinem Ort im philosophischen System begnügen kann und will, sondern vordringlich die Entfaltung der Poesie in ihrem eigenen Medium poetischer Sprache beobachtet.2 Neben dem Begriff der Kritik und verbunden mit ihm ist es die Konzeption der poetischen Reflexion, mit der Schlegel sowohl die transzendentalphilosophische Verankerung der Poetik leisten als auch Möglichkeiten eröffnen will, für die literarischen Gattungen und Werke aus dem poetischen Material selbst Kriterien ihrer Typologie, historischen Situierung und gesellschaftlichen Funktion zu entwickeln.3
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Naumann, B. (1990). Der Musikalisch Reflektierende Autor. In: Musikalisches Ideen-Instrument. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03330-7_3
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03330-7
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