Zusammenfassung
Das Modell des Ethnozentrismus ist ein wichtiger Bestandteil der soziologischen Erkenntnisbildung. Es wurde vom Strukturalismus entwickelt. Die dargestellte Problematik wurde als solche erst denkbar, als der Dekolonisationsprozess eingesetzt hatte und bisherige Denktraditionen fragwürdig werden liess. Bis in die 50er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts verstand sich die Ethnologie als ’Ethnienwissenschaft’ und stand entsprechend im Dienste der Kolonialwissenschaften. Bei den vielen Kulturkonzepten, die entwickelt wurden, ging es primär um die Frage, wie sich aussereuropäische Kulturen in die europäische Entwicklung einordnen, unterordnen liessen. Parallel zur Ethnologie entstanden in der Soziologie so die vielfältigen Konzepte der Unterentwicklung. Aussereuropäische Kulturen wurden anhand einer Fortschrittsskala auf unterschiedlichen Entwicklungsstufen eingeordnet. Aufgrund dieser Konzepte wurden ’Entwicklungsvorschläge’ gemacht, wie die Situation der jeweiligen Gesellschaften ‘verbessert’ werden könnte. Endogene und exogene Faktoren der Entwicklung wurden systematisch gesammelt, Skalen gebildet, Dynamisierungsprozesse und ihre Hemmfaktoren analysiert.
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Gerber, E., Schädelin, P. (1990). Ethnozentrismus. In: Gerber, E., Schädelin, P. (eds) Der Kampf mit dem Drachen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03327-7_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03327-7_6
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00718-6
Online ISBN: 978-3-476-03327-7
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