Zusammenfassung
»Ich schrieb damals — ich habe den Titel übrigens fallenlassen — ein ›Hollywooder Liederbuch‹. Das heißt, ich schrieb fast jeden Tag zumindest ein Lied — manchmal auch mehr — entweder nach einem Text von Brecht oder nach Hölderlin […] oder andere Sachen, zum Beispiel nach Pascal. Und auf eine große Mappe schrieb ich darauf: ›Hollywooder Liederbuch‹ — oder ›Hollywooder Tagebuch‹ (daran erinnere ich mich nicht) — und sagte: ›Das ist so mein Zeitvertreib; das ist, was ich neben der Arbeit mache.‹« [1] Die »bescheidene brucknergeste« [2], mit der Eisler 1958 einen der wichtigsten Liederzyklen des 20. Jahrhunderts zur Gelegenheitsarbeit deklarierte, nimmt der Komposition nichts von ihrer Bedeutung, kann doch die kleine Form des Liedes gerade in ihrer äußersten Konzentration nachhaltige Wirkung entfalten. Tatsächlich bestätigt Eisler im gleichen Atemzug: »Zurückblickend halte ich das für eine sehr seltsame und gelungene Arbeit — vor allem diese Elegien [Hollywood-Elegien, C.A.]. Und es ist erstaunlich, wie in vier Zeilen eine ganze Sache aufgerissen wird.« [3] Brecht fühlte sich durch die »lakonik« der Vertonung zu »nachgrabendem Studium« seiner eigenen Texte motiviert. [4]
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Albert, C. (1991). Musikalische Notizen aus dem beschädigten Leben. In: »Das schwierige Handwerk des Hoffens«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03325-3_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03325-3_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00715-5
Online ISBN: 978-3-476-03325-3
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