Zusammenfassung
Nach den Worten von Karl Phillip Moritz müssen »allenthalben, wo der Geist des Menschen in den Szenen der Vorwelt sich selber wieder findet, (…) die ungeheuersten Zwischenräume von Zeit verschwinden«. [28] Die Kontinuität der Geschichte ist hier vorausgesetzt, sie wird von der Lebendigkeit der Darstellung beglaubigt. Das Verfahren, solche Lebendigkeit zu erreichen, heißt Vergegenwärtigung. »Um mehr als diesen Moment, als nur dies Hier und Jetzt zu haben, können wir menschlicherweise nicht anders, als diese ideellen Vergangenheiten, diese Erinnerungen beleben, und in ihnen das, was war, vergegenwärtigen«, schreibt Droysen. Doch ist Vergegenwärtigung von Erinnerung unterschieden — »die Phantasie vermag die Offenheit der gewesenen Wirklichkeit wiederzubilden, das bloße Erinnern genügt nicht.« [29] Während die Erinnerung das Wissen eines Vergangenen als vergangen ist, hebt die Vergegenwärtigung das Bewußtsein des zeitlichen Abstandes auf.
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Rother, R. (1990). Aporien Historischer Erkenntnis. In: Die Gegenwart der Geschichte. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03311-6_2
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