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Zur Logik des kontraktualistischen Arguments

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Der Begriff der Politik

Zusammenfassung

Die Rechtsfigur des Vertrags ist seit der Sophistik als explanativ-rekon-struktives und interpretatives, als konstruktives und legitimatorisches Konzept in der Sprache der politischen Reflexion verwandt worden. Bereits in der antiken Welt stößt man im Rahmen einer konventionalistischen Theorie von Recht und Gesellschaft auf gesellschaftsvertragliche Vorstellungen; sie finden sich in den traditionskritischen und nomospolemischen Argumentationen der Sophisten ebenso wie in der individualistischen Politiktheorie des Epikureismus, die den Zerfall der Poliswelt reflektiert.

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  1. Zur Geschichte des Vertragskonzepts vgl. W. Kersting, Vertrag—GesellschaftsvertragHerrschaftsvertrag, in: Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, hrsg. v. O. Brunner, W. Conze und R. Koselleck, Bd. 6, Stuttgart 1990.

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  2. Eine ausführliche Darstellung dieses Durkheimschen Lehrstücks und seiner produktiven Aneignung bei Parsons gibt K. F. Röhl, Über außervertragliche Voraussetzungen des Vertrages, in: F. Kaulbach/W. Krawietz (Hrsg.), Recht und Gesellschaft. Festschrift für H. Schelsky, Berlin 1978, 435–480.

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  3. Vgl. R. König, Emile Durkheim, in: D. Käsler (Hrsg.), Klassiker des soziologischen Denkens, Bd. I, München 1976, 312–364, 323.

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  4. vgl. die Kritik dieser Gerechtigkeitstheorie bei P. Koller, Neue Theorien des Sozialkontrakts, Berlin 1987, 163 ff.

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  5. Zur »morality of contract« vgl. M.J. Sandel, Liberalism and the Limits of Justice, Cambridge University Press 1982, 105 f.

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  6. Zur Rawlsschen Gerechtigkeitskonzeption vgl. die Einleitung von O. Höffe in dem von ihm herausgegebenen Sammelband Über John Rawls’ Theorie der Gerechtigkeit, Frankfurt a.M. 1977 und das Rawls-Kapitel in P. Koller, Neue Theorien des Sozialkontrakts, Berlin 1987. Dieses Buch ist die erste umfassende Darstellung der »neo-contractarians« Rawls, Nozick und Buchanan. Die gegenwärtigen Vertragstheorien der Gerechtigkeit sind auch Thema von R. Kley, Vertragstheorien der Gerechtigkeit. Eine philosophische Kritik der Theorien von John Rawls, Robert Nozick und James Buchanan, Bern 1989.

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  7. Vgl. O. Höffe, Diskussionsbemerkung, in: W. Oelmüller (Hrsg.), Materialien zur Normendiskussion, Bd. I, Paderborn 1978, 143.

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  8. Zur Kritik an der Konsensustheorie der praktischen Wahrheit vgl. R. Zimmermann, Utopie — Rationalität — Politik, Freiburg 1985, § 19;

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  10. Zur Unterscheidung zwischen universalistischen und individualistischen Modellen des Gesellschaftsvertrags vgl. P. Koller, Theorien des Sozialkontrakts als Rechtfertigungsmodelle politischer Institutionen, in: L. Kern/H.-P. Müller, (Hrsg.), Gerechtigkeit, Diskurs oder Markt? Neue Ansätze in der Vertragstheorie, Opladen 1986, 7–34.

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  11. Ausführliche Darstellung der Theorie Buchanans in Koller, Neue Theorien des Sozialkontrakts a.a.O., in Kley a.a.O., in R. Zintl, Individualistische Theorien und die Ordnung der Gesellschaft. Untersuchungen zur politischen Theorie von James M. Buchanan und Friedrich A. v. Hayek, Berlin 1983.

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  13. Höffe spricht in seiner Naturzustandsdarstellung von der »Universalität des Opferseins« (O. Höffe, Politische Gerechtigkeit. Grundlegung einer kritischen Philosophie von Recht und Staat, Frankfurt a.M., 1987, 338).

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  14. E. Tugendhat, Probleme der Ethik, Stuttgart 1984, 57 ff. O. Höffe, Politische Gerechtigkeit a.a.O., 46f, 50 ff. Kritische Anmerkungen zum Höffeschen Begründungsansatz bei W. Kersting, Eine Theorie der politischen Gerechtigkeit. Otfried Höffes Grundlegung einer kritischen Philosophie von Recht und Staat, Zeitschrift für philosophische Forschung 43/1989, 472–488.

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  15. Zur herrschaftslegitimatorischen und herrschaftslimitierenden Perspektive des Kontraktualismus vgl. L. Siep, Vertragstheorie — Ermächtigung und Kritik von Herrschaft?, in: U. Bermbach/K. Kodalle (Hrsg.), Furcht und Freiheit. Leviathan — Diskussion 300 Jahre nach Thomas Hobbes, Opladen 1982, 129–145.

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  16. Vgl. W. Kersting, Kant und der staatsphilosophische Kontraktualismus, Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 8/1983, 1–26.

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  17. J. A. Bergk, Untersuchungen aus dem Natur-, Staats- und Völkerrechte mit einer Kritik der neuesten Konstitution der französischen Republik, o.O. 1796, Ndr. Kronberg/Ts. 1975, 94.

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Kersting, W. (1990). Zur Logik des kontraktualistischen Arguments. In: Gerhardt, V. (eds) Der Begriff der Politik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03308-6_11

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03308-6_11

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00692-9

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