Thüringischer Zollverein und regionale Wirtschaftsinteressen

Zusammenfassung

Der Zusammenschluß deutscher Einzelstaaten zu einer gemeinsamen Zollunion, die Ende 1833 einen ersten Abschluß fand und bald als „Deutscher Zollverein“ bezeichnet wurde,¹ war auch und gerade für den politisch zersplitterten thüringischen Raum ein wichtiger Einschnitt in seiner Geschichte. Die gemeinsame Mitgliedschaft im Deutschen Zollverein brachte den verschiedenen Teilen Thüringens erstens stabile handelspolitische Rahmenbedingungen, beschleunigte dadurch die Integration der thüringischen Wirtschaft in den sich neu formierenden gesamtdeutschen Wirtschaftsraum und eröffnete somit neue wirtschaftliche Entfaltungschancen. Die Mitgliedschaft im Zollverein verstärkte zweitens zugleich die inneren Bindungen zwischen den einzelnen Teilen Thüringens, da sie als „Thüringischer Zoll- und Steuerverein“ noch einmal eine eigene Organisation innerhalb des Gesamtvereins bildeten. Drittens wurde durch die neue Organisation aber auch die Zentralfunktion Erfurts innerhalb des thüringischen Raumes weiter gestärkt, da die eigentliche „Hauptstadt“ Thüringens sowohl Sitz einer gemeinsamen Behörde des regionalen Zollvereins als auch zum Mittelpunkt der sich innerhalb seines Gebietes formierenden Wirtschaftsinteressen wurde. Am 31.