Zusammenfassung
Am 24. August 1944 schreibt Camus über die Befreiung der französischen Hauptstadt, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen ist: »Ce terrible enfantement est celui d’une révolution.« Die Zeitung, in der diese Worte zu lesen sind, Combat — Camus ist einer ihrer wichtigsten Redakteure — führt im Untertitel die Devise ›De la Résistance à la Révolution‹. Im Februar 1945 heißt es in einem Artikel des Linkskatholiken Emmanuel Mounier, der als Herausgeber der Zeitschrift Esprit und als Begründer des Personalismus Christentum, Existentialismus und Marxismus zusammenführen möchte: »Si nous nous disons révolutionnaires, ce n’est pas par échauffement verbal ni par goût du théâtre. C’est parce qu’une analyse honnête de la situation française nous la montre révolutionnaire.« Eine solche Einschätzung der Situation findet sich indessen nicht nur bei Intellektuellen und Literaten, sondern vor allem in den Programmen und Verlautbarungen der politischen Parteien und der Gewerkschaften. Schon der Conseil National de la Résistance (CNR), dem außer den Anhängern de Gaulles Kommunisten (PCF), Sozialisten (SFIO), christdemokratische Volksrepublikaner (MRP) und Radikale angehören, vertritt programmatische Forderungen, deren gesellschaftsverändernde Konsequenzen auf der Hand liegen. Die provisorische Regierung unter General deGaulle Macht 1944/45 die ersten Schritte zu ihrer Verwirklichung (Nationalisierung der Großbanken, des Kohlebergbaus, der Energiewirtschaft; Einführung der Mitbestimmung zumal in den verstaatlichten Unternehmen).
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Arend, E. et al. (1999). Nach dem Zweiten Weltkrieg. In: Arend, E., et al. Französische Literaturgeschichte. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03287-4_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03287-4_9
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01729-1
Online ISBN: 978-3-476-03287-4
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