Zusammenfassung
Mit der seit der Reichsgrundung sich voll durchsetzenden Entwicklung zur modernen kapitalistisch-industriellen Produktion einschließlıch der Herausbildung von Konzernen und Großbanken etablierte sich endgültig das Proletariat als Klasse, welche durch ihre vielfältigen Organisationsformen wachsenden Einfluß auf das politische, gesellschaftliche und literarische Leben zu nehmen versucht. Trotz all dieser Bemuhungen bleibt aber dıe Literatur in diesem Zeıtraum ganz bürgerliche Lıteratur, auch dort, wo sie antibürgerliche Züge annimmt. Die für diese Epoche partiell feststellbare »Ausbürgerung« des künstlerischen Schaffens aus dem offiziellen Kulturbetrieb, der Rekurs des literarischen Autors auf seine Innerlichkeit, die Stilisierung des künstlerischen und dichterischen Schaffensprozesses zu einem gleichsam weihevollen Akt, der gesuchte Widerspruch von »Kunst und Leben«, »Ich und Welt« — all jene Erscheınungen werden oft damıt erklärt, daß sich das Bürgertum seiner ehemaligen, vom Vernunftoptimismus bestimmten Fortschrittsideale im Laufe dieses Jahrhunderts entledigt habe und nun ın eıne »Stagnations- bzw. Dekadenzphase« eingetreten sei.
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Beutin, W. et al. (1989). Im Zeichen des Imperialismus. In: Deutsche Literaturgeschichte. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03284-3_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03284-3_8
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00667-7
Online ISBN: 978-3-476-03284-3
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