Zusammenfassung
Eine Geschichte der deutschen Poesie schreiben zu wollen, ist durchaus nicht selbstverständlich. ›Geschichte‹, als die Entfaltung einer Sinn-Ordnung in der Zeit, lag bis zum letzten Drittel des 18. Jahrhunderts noch gar nicht im Horizont der Historiographen. Geschichtsschreibung, auch der Literatur, hatte daher vor 1770 andere Aufgaben zu übernehmen als die Tradition zu einem, in Gegenwart mündenden Sinnzusammenhang zu erklären.
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Anmerkungen
Sigmund von Lempicki, Geschichte der deutschen Literaturwissenschaft bis zum Ende des 18. Jahrhunderts (1920), 2. Aufl., Göttingen 1968.
Vgl. etwa die interessante Arbeit von Wolfgang Pfaffenberger, Blütezeiten und nationale Literaturgeschichtsschreibung. Eine wissenschaftsgeschichtliche Betrachtung, Frankfurt a.M./Bern/Cirencester 1981. Oder auch Rainer Rosenberg, Zehn Kapitel zur Geschichte der Germanistik. Literaturgeschichtsschreibung, Berlin 1981.
Siehe Karl-Heinz Götze, Grundpositionen der Literaturgeschichtsschreibung im Vormärz, Frankfurt a.M./ Bern/Cirencester 1980. Grundlegend war lange Zeit Jörg Jochen Müller (Hrsg.), Germanistik und deutsche Nation, 1806–1848. Zur Konstitution bürgerlichen Bewußtseins, Stuttgart 1974 (=Literaturwissenschaft und Sozialwissenschaften, 2). Einen synchronen Schnitt versucht (und behandelt daher auch die Literaturgeschichtsschreibung) das umfangreiche Werk von Peter Uwe Hohendahl, Literarische Kultur im Zeitalter des Liberalismus. 1830–1870, München 1985.
Diese Arbeiten sind im Text nachgewiesen.
Vgl. Gunter Reiß (Hrsg.), Materialien zur Ideologiegeschichte der deutschen Literaturwissenschaft, 2 Bde., Tübingen 1973. Edgar Marsch (Hrsg.), Über Literaturgeschichtsschreibung. Die historisierende Methode des 19. Jarhunderts in Programm und Kritik, Darmstadt 1975 (=Wege der Forschung, 382). Thomas Cramer/Horst Wenzel (Hrsg.), Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte. Ein Lesebuch zur Fachgeschichte der Germanistik, München 1975. Johannes Janota (Hrsg.), Eine Wissenschaft etabliert sich. 1810–1870, München/Tübingen 1980. Bernd Hüppauf (Hrsg.), Literaturgeschichte zwischen Revolution und Reaktion. 1830–1870, Frankfurt a.M. 1972.
Die Bibliographie Gisela Knoops ist mehr als unvollständig. Vgl. Gisela Knoop, Die Gesamtdarstellungen der deutschen Literaturgeschichte bis zu Wilhelm Scherer, Diss. Münster (masch.) 1952. Über die frühe Zeit informiert bibliographisch: Klaus J. Bartel, German literary history 1777–1835. An annotated bibliography, Bern/Frankfurt a. M. 1976.
Siehe hierzu etwa die Arbeit von Klaus L. Berghahn/ Beate Pinkerneil, Am Beispiel Wilhelm Meister. Einführung in die Wissenschaftsgeschichte der Germanistik, 2 Bde., Königstein/Ts. 1980.
Vgl. K.-H. Götze (Anm. 3).
Vgl. P.U. Hohendahl (Anm. 3).
Die im Entstehen begriffenen Arbeiten von Michael S. Batts und Klaus Weimar berücksichtigen die Literaturgeschichtsschreibung so unter anderen Aspekten. Die von Michael S. Batts vorgelegte »A History of Histories of German Literature. Prolegomena (New York / Bern / Frankfurt a. M./ Paris 1987)« bietet eine wichtige kommentierte Bibliographie der frühen Lit(t)eraturgeschichten. Zu den Grenzen dieser Arbeit vgl. meine Rezension, in: IASL (14.2) 1989.
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Fohrmann, J. (1989). Einleitung. In: Das Projekt der deutschen Literaturgeschichte. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03278-2_1
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