Zusammenfassung
Wilhelm Meisters Wandlung vom Schauspieler zum Wundarzt, vom Künstler zum Handwerker — als solcher wird der Arzt im Roman verstanden —, ist in allen Interpretationen der Romane bislang nur nebenher vermerkt worden. Weder die für Goethe ungewöhnlich leidenschaftliche Sprache in der Schlußszene der Wanderjahre, da Wilhelm den Sohn gerettet hat, noch der Beginn des Lehrbriefs in den Lehrjahren mit einem Zitat des Hippokrates, noch der Abschluß beider Romane durch das anatomische Thema des Gedichts »Im ernsten Beinhaus war’s«, noch die ausgreifenden Passagen, in denen Wilhelm mit dem plastischen Anatom (W III, 3) über den Zusammenhang von Kunst und Medizin nachdenkt, konnten die Interpreten dazu veranlassen, dieser neuen Tätigkeit Wilhelms größere Aufmerksamkeit zu schenken und sie für mehr zu nehmen als die traurige Anpassung eines idealistischen Bildungshelden an die kargen Bedingungen des realen Berufslebens. [1]
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Schlaffer, H. (1989). Schönheitssinn und Altruismus. In: Wilhelm Meister. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03274-4_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03274-4_5
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03274-4
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