Zusammenfassung
Zweimal stellt Walter Benjamin die Allegorie ins Zentrum seiner literarhistorischen Arbeiten: zuerst im Trauerspiel-Buch, später in den Baudelaire-Studien, vor allem in deren aphoristischen Teil mit dem anspruchsvollen Titel Zentralpark, der die Mitte seiner Intentionen bezeichnen soll. Um das Thema ›Die Allegorie des 19. Jahrhunderts‹ zu erschließen, scheinen beide Arbeiten geeignet und ungeeignet zugleich zu sein. Die erste erbringt eine reiche Bestimmung der Allegorie, doch nur der des 17. Jahrhunderts; die zweite gilt einer allegorischen Dichtung des 19. Jahrhunderts, begnügt sich aber mit spekulativen Andeutungen. Dennoch ergänzen sie sich gegenseitig. Die Allegorie-Konzeption im Ursprung des deutschen Trauerspiels schließt spezifisch moderne Erfahrungen ein, die eher dem 19. als dem 17. Jahrhundert zugehören. Die Modernität dieser Erfahrungen wird an den späteren Fragmenten zur Allegorie der Baudelaireschen Moderne evident; diese wiederum gewinnt durch den Rückbezug auf die Allegorie des Barock eine geistes- und kunstgeschichtliche Perspektive hinzu.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Copyright information
© 1998 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Schlaffer, H. (1998). Exkurs: Walter Benjamins Allegorie. In: Faust Zweiter Teil. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03273-7_14
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03273-7_14
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01619-5
Online ISBN: 978-3-476-03273-7
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)