Zusammenfassung
Wenn »der Jungbrunnen der Geschichte […] von der Lethe gespeist« wird und »nichts so erneuert wie Vergessenheit« [1], so gilt das auch für die Fachgeschichte der Germanistik. Zwar steht die Erforschung ihrer Theorien und Methoden, ihrer Krisen und Paradigmenwechsel im 19. und 20. Jahrhundert erst am Anfang. Das Erkenntnisinteresse an der Wissenschaftsgeschichte aber erwächst aus aktuellen Problemen des Faches heute, seines Selbstverständnisses, seiner methodologischen und politischen Situierung. Insofern hat Gerhard Sauder mit seinem Resümé sicher recht, daß »eine nur antiquarische Wissenschaftsgeschichte […] heute kaum noch argumentativ zu vertreten« sei, sondern auswählen und beurteilen müsse. [2] Die kritische Darstellung der Fachgeschichte zielt nicht auf die Totalität der Fakten und beschränkt sich nicht auf den bloßen Wunsch, wissen zu wollen, »wie es denn wirklich gewesen sei« (Ranke), sondern gibt das »epische Element« der Geschichte [3] preis, um die Aktualität der Vergangenheit verstehen zu lernen. Fraglich ist nur, worin das Interesse der Gegenwart an der Geschichte des Faches besteht oder bestehen könnte.
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Röcke, W. (1989). Die Aktualität der Anfänge. In: Förster, J., Neuland, E., Rupp, G. (eds) Wozu Noch Germanistik?. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03271-3_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03271-3_4
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00653-0
Online ISBN: 978-3-476-03271-3
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