Zusammenfassung
Eine Beschreibung der Duden-Rechtschreibung kann sich nicht nur auf quantitative Aspekte beschränken, wenn sie der Entwicklung des Wörterbuchs seit seiner ersten Ausgabe bis in die Gegenwart gerecht werden will. Immerhin sind mehr als einhundert Jahre vergangen seit dem Erscheinen des ersten ›Vollständigen Orthographischen Wörterbuchs der deutschen Sprache‹, das den Namen Duden trägt. Daß die geschichtliche Entwicklung in Deutschland ihre Spuren in den 23 Ausgaben des ›Volkswörterbuchs‹ hinterlassen hat, ist alles andere als eine kühne Hypothese, sondern eher eine triviale Feststellung. Warum sonst gibt es seit mehr als dreißig Jahren zwei konkurrierende Duden? Ein Wörterbuch, das sich in erster Linie als orthographisches versteht, ist aber kein bloßer Reflex der Geschichte, keine getreulich abbildende ›Chronik des 20. Jahrhunderts‹. Seine historischen Bezüge sind an Ereignissen sehr unterschiedlicher Bedeutung festzumachen, manche deutlich wahrnehmbaren Veränderungen sind Ausdruck eher unwichtiger Geschehnisse, einschneidende geschichtliche Ereignisse schlagen sich gar nicht oder nur mit großer Verzögerung am Rande nieder. Und wo es opportun erschien, machte auch der Gleichschritt mit einer neuen Zeit den Herausgebern keine Schwierigkeiten.
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Sauer, W.W. (1988). Zur Vorgeschichte des Dudens. In: Der »Duden«. Geschichte und Aktualität eines »Volkswörterbuchs«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03257-7_7
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00638-7
Online ISBN: 978-3-476-03257-7
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