Zusammenfassung
Auf das Volksbuch soll hier nur insofern eingegangen werden, als sich grundlegende Parallelen zum Volksmärcheninteresse überhaupt aufzeigen lassen. Unberücksichtigt bleibt hierbei das Problem, inwiefern es sich bei dem Begriff ›Volksbuch‹ nicht etwa um einen Mythos handelt, wie Hans Joachim Kreutzer jüngst in seiner Habilitationsschrift behauptete [1], und welche weiteren Definitions- oder Einordnungsprobleme es gibt; aus Gründen der Praktikabilität wird statt dessen der bewährte Kanon von Paul Heitz und Friedrich Ritter [2] zugrundegelegt. Unterschieden werden soll allerdings — so weit wie möglich — zwischem dem Interesse des Publikums an Unterhaltung einerseits und einem gelehrten, philologisch-historischen Interesse andererseits.
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Anmerkungen
Kreutzer, H. J.: Der Mythos vom Volksbuch. Studien zur Wirkungsgeschichte des frühen dt. Romans seit der Romantik. Stg. 1977. Zum Volksbuchbegriff cf. auch Delbono, F.: Il ›Volksbuch‹ Tedesco. Ricerche e interpretazioni. Arona 1961 (der seine Unters. allerdings ebf. erst mit den Romantikern und Cörres beginnen läßt) und Gaertner, I.: Volksbücher und Faustbücher […]. Diss. Göttingen 1951, 3–31 (die bes. auf die seit den Romantikern eingetretene Begriffsverwirrung aufmerksam macht).
Heitz, P./Ritter, F. (edd.): Versuch einer Zusammenstellung der Dt. Volksbücher des 15. und 16. Jh.s nebst deren späteren Ausg.n und Lit. Strassburg 1924.
Beyer, H.: Die dt. Volksbücher und ihr Lesepublikum. Diss. Ffm. 1962, cf. bes. Kap. 4, p. 100–131: Die Verbreitung der Volksbücher im 18. und 19. Jh., bezeugt durch Aufklärer, Romantiker und andere Zeitgenossen.
ibid., 117.
[anonym:] Ueber die Mittel, bessere Bücher in die Hände der niedrigem lesenden Menschenklasse zu bringen. In: Berlinische Monatsschrift (1785) 295–311, hier 296. Als Lektüre des »gemeinen Mannes« werden in diesem höchst aufschlußreichen Aufsatz anschließend genannt: ›Der Reinike Fuchs‹; ›Till Eulenspiegel‹ ›Der gehörnte Siegfried‹ (der »der hörnerne Siegfried heißen sollte«); ›Die Schildbürger‹ (›Lalenbuch‹, ›Witzenbürger‹); ›Claus Narr‹; ›Die schöne Magelone‹ (»Ein langweiliges Ding, das jedoch Jungfern und Frauen in vielen kleinen Städten mit großer Geduld lesen, vermuthlich weil sie nichts anders zu lesen haben.«); ›Die schöne Melusine‹; ›Geschichte vom Doktor Faust‹ (»ein verderbliches Buch für den gemeinen Mann«); ›Historia vom Kaiser Octavianus‹; ›Fortunatus‹; ›Geschichte Herzog Heinrich des Löwen‹; ›Der ewige Jude‹; ›Historie vom Herzog Ernst‹. Es folgen 32 weitere Titel, die der anonyme Verf. für jünger hält, darunter ›Genoveva‹, ›Finkenritter‹ und ›Rübezahl‹. Märchenhaftes findet sich nicht darunter. Der ungenannte Verf. hält die meisten dieser Schriften für schädlich, bes. Obszönes möchte er vermieden wissen. Er fordert seine Zeitgenossen daher auf, bessere Volksbücher zu schaffen, doch »predige und moralisire man mäßig; und, statt zu versuchen, ob man ihn [d. h. den Mann aus dem Volk] überzeugen könne, daß er nicht elend sei, lasse man ihn Heber ein wenig lachen und seines Elends darüber vergessen.«
Nach Golther, W.: Das Lied vom Hürnen Seyfried […]. Halle 1899, erste Drucke des Vorgängers zwischen 1527 und 40. Ihm zufolge stellt das Volksbuch von 1726 durchaus eine originäre Neuschöpfung dar.
Nach Ebeling 1,1, 247 sq.
Kindleben, C.W.: Der gehörnte Siegfried ein Volksroman 1–2. s. l. 1783.
ibid., 188.
Später dann macht sich August Schumann über jene Schriftsteller lustig, die eine solche Bearbeitung eine ›Modernisirung‹ hießen, wo es sich doch nur um eine ›Aufwärmung‹ handele. Er selbst hingegen habe das alte ›Pöbelmärchen‹ von König Salomo und Markolphus nur als ›blosen Anlas‹ benutzt, um ›einen kleinen Beitrag zur geheimen Geschichte des menschlichen Herzens‹ zu Hefern. Und er spottet über seine Vorlage (die er zuweilen auch ein ›Volksmärchen‹ betitelt) und über eventuelle Bearbeiter: »Man zweifelt sehr, ob es ein abgeschmackteres, widernatürlicheres und elenderes Märchen geben kann, als dieses; aber — man mag sich freuen, daß eben dieses Märchen nicht in die Hände eines Ritter=Roman=Fabrikanten gefallen ist; denn was wäre ausgemachter, als daß die Hebe geduldige Lesewelt einen Zauber = Hexen = und Ritterroman von wenigstens 4 Bänden gr[oß] 8. erhalten hätte?« ([Schumann, A.:] Salomo der Weise, und sein Narr Markolph. Nach einer altdt. Hs. Jerusalem [Zwickau?] 1797, Vorr.).
Siegfried von Lindenberg 1. Lpz. 41784, 77. Die 1. Aufl. erschien 1779 in Hbg.
Bibl. der Romane 13. Riga 1786, 31–44.
Jahn, U. (ed.): Volksmärchen aus Pommern und Rügen. Norden/Lpz. 1891, 128–134, num. 20.
Beneken, W.: Lieder = und Büchertrödler, Apostel des Aberglaubens und der Sittenlosigkeit unter dem großen Haufen. In: Jb. für die Menschheit 2 (1788) 82.
Zitiert nach Görres, J.: Die teutschen Volksbücher. Mit einem Nachw. hrsg. von L. Mackensen. B. 1925, 348. Die Universitätsbibliothek Göttingen besitzt eine Ausg. des Genovevabuchs von 1771 (v. Bibliogr.).
cf. z. B. Pahl, J. G. von: Denkwürdigkeiten […]. Tübingen 1840, 96 und 94, wo ein interessanter Überblick über diese heute weitgehend verschollenen Kolporteurswaren gegeben wird, die allesamt ein Werkzeug des »rohsten Aberglaubens, der Dummheit und des Betrugs« gewesen seien, »indem sie ihren Lesern schauerliche Mord= und Hinrichtungsgeschichten, Erzählungen von Gespenstererscheinungen, gräßlichen Naturbegebenheiten, Wundern und Himmelszeichen, sichtbaren göttlichen Strafgerichten, von Hexen = und Unholdenwerk, Prophezeiungen von großen Landplagen und Unglücksfällen, oder gar von dem nahe bevorstehenden Ende der Welt, Anpreisungen von unfehlbaren Arzneimitteln und von mannigfaltigen Kunststücken, um auf mühelose Weise viel Geld zu erwerben, Formeln, um Geister zu beschwören und die in der Erde Hegenden Schätze zu eröffnen, Gebete und Lieder voll gotteslästerlichen Unsinns, — und dieß alles in einer rohen, gemeinen Sprache, selbst mit Vernachläßigung der ersten Regeln der Orthographie, zum Besten gaben.«
Volksmährchen hrsg. von Peter Leberecht [d. i.: L. Tieck] 3. Lpz. 1797, 240 sq.
Die teutschen Volksbücher. Nähere Würdigung der schönen Historien=, Wetter= und Arzneybüchlein, welche theils innerer Werth, theils Zufall, Jahrhunderte hindurch bis auf unsere Zeit erhalten hat. Von J. Görres […]. Heidelberg 1807; cf. auch p. 121 sq. dieser Arbeit.
Zitiert nach Benz 1924, 47.
Gottsched, J. C.: Versuch einer Critischen Dichtkunst […]. Lpz. 41751, 183.
Heinrichs von Alkmar Reineke der Fuchs, mit schönen Kupfern; Nach der Ausgabe von 1498 ins Hochdeutsche übersetzt, und mit einer Abhandlung, von dem Urheber, wahren Alter und großen Werthe dieses Gedichtes versehen, von J. C. Gottscheden. Lpz./Amst. 1752.
ibid., Einl., p. 16.
Critischer Sylphe (1752) 58. St., 232.
Reineke der Fuchs (wie not. 21) 42 sq.
cf. Goedeke 1 (21884) 482 sq.
cf. Lesser, R. H.: C.F. Renner […]. Diss. Greifswald 1935, 53–99, wo auch die Urteile Bredows, Eschenburgs und Kinderlings über Renners Werk zusammengestellt sind und über moderne Bemühungen um eine Neuausg. des ›Hennynk‹ berichtet wird.
Später wirkte Bredow als Professor der Geschichte in Helmstädt, Frankfurt an der Oder und Breslau, wobei er sich u. a. mit der Gestalt Karls des Großen in der Legende und anderen Problemen der frühen Geschichtsschreibung befaßte; cf. G. G. Bredow’s nachgelassene Schr.en […]. ed. J. G. Kunisch. Breslau 1816.
cf. Reineke’s Beichte und Wallfahrt, nebst einer kurzen Unters. über den Ursprung des Romans von Reineke Fuchs. In: Neuer Teutscher Merkur 2 (1795) 113–129.
Den gekürzten Text der Gottschedschen Ausg. bietet später Reichard in seiner Bibl. der Romane 9. Riga 1783, 103–134.
Zwey schöne Neue Mährlein. als I. Von der schönen Melusinen; einer Meerfey. II. Von einer untreuen Braut, die der Teufel hohlen sollen. Der lieben Jugend, und dem ehrsamen Frauenzimmer zu beliebiger Kurzweil, in Reime verfasset. Lpz. [recte: Braunschweig] 1772.
cf. J.J. Eschenburgs Vorw. zur 2. Aufl. von Zachariäs Fabeln und Erzählungen in Burkard Waldis Manier. Braunschweig 1777.
Im Orig. ohne Paginierung.
Der anonyme Rezensent in den Frankfurter gelehrten Anzeigen (t. 78 [1772] 623 sq.) bemängelt nun allerdings, dem Verf. fehle »der Bänkelsängersblick, der in der Welt nichts als Abentheuer, Strafgericht, Liebe, Mord und Todschlag sieht«. Der wahre Romanzenton, voller naiver Freude oder naiver Wehklage wäre einzig »in den Mährlein und Liedern, die unter Handwerkspurschen, Soldaten und Mägden herumgehen, […] zu hohlen.«
Poetische Schriften von F. W. Zachariä 1–9 [Braunschweig 1763–65].
›Murner‹ und ›Hercynia‹ finden sich in t. 2 (1763) der ›Poetischen Schriften‹.
Zachariä, F. W.: Auserlesene Stücke der besten dt. Dichter von Martin Opitz bis auf gegenwärtige Zeiten. Mit hist. Nachrichten und krit. Anmerkungen versehen 1–3 [t. 3 posthum]. Braunschweig 1766–78.
Es stand lediglich die 2. Aufl. zur Verfügung: Fabeln und Erzählungen in Burkhard Waldis Manier von Herrn F.W. Zachariä. Neue Ausg. mit einem Anh.e von ausgewählten Orig.-Fabeln des Waldis […] von J.J. Eschenburg. Braunschweig 1777.
Mot. C 31.1.2: Tabu: looking at supernatural wife on certain occasion.
Zachariäs Bearb. wird unverständlicherweise nicht behandelt bei Nowack, M.: Die Melusinen-Sage […]. Diss. Zürich 1886, die auch keine andere Version des 18. Jh.s kennt.
Die neue Melusine. In: Wilhelm Meisters Wanderjahre […] 1. Stg./Tübingen 1821, 361–413 (=15. Kap.).
Der neue Paris, Knabenmährchen. In: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit 1. Tübingen 1811, 105–138.
Mährchen […]. In: Die Horen. Jg 1795, 10. St., 108–152.
Friedrich, T. (ed.): Goethes Märchen […]. Lpz. [1925], 6.
Meyer von Waldeck, F.: Goethe’s Märchendichtungen. Heidelberg 1879, 8 sq.
cf. Kreutzer (wie not. 1) 60–65. Aus seiner Jugendzeit berichtet Goethe selbst: »Der Verlag oder vielmehr die Fabrik jener Bücher, welche in der folgenden Zeit, unter dem Titel: Volksschriften, Volksbücher, bekannt geworden, war in Frankfurt selbst und sie wurden, wegen des großen Abgangs, mit stehenden Lettern auf das schrecklichste Löschpapier fast unleserlich gedruckt. Wir Kinder hatten also das Glück, diese schätzbaren Ueberreste der Mittelzeit auf einem Tischchen vor der Hausthüre eines Büchertrödlers täglich zu finden, und sie uns für ein paar Kreuzer zuzueignen. Der Eulenspiegel, die vier Haimonskinder, die schöne Melusine, der Kaiser Octavian, die schöne Magelone, Fortunatus, mit der ganzen Sippschaft bis auf den ewigen Juden, alles stand uns zu Diensten, sobald uns gelüstete nach diesen Werken, anstatt nach irgend einer Näscherey zu greifen. Der größte Vortheil dabey war, daß wenn wir ein solches Heft zerlesen oder sonst beschädigt hatten, es bald wieder angeschafft und aufs neue verschlungen werden konnte.« (Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit 1. Tübingen 1811, 65 sq.).
So der ausführliche Titel auf p. 43 der ›Zwey schönen Neuen Mährlein‹ (wie not. 30).
ibid., 49.
Benz 1924, 47.
Beyer (wie not. 3) 110.
cf. das unkorrekte Zitat p. 109 unten.
AdB 20,2 (1773) 585–587.
Zitiert nach der 2. Aufl. (wie not. 37).
ibid., VII.
ibid., XXVIII.
ibid., XL.
ibid., XLVI.
ibid., LII.
ibid., LV.
K.W. Ramlers Fabellese [in 6 Büchern]. t. 1–3. Lpz. 1783–90; Fabeln und Erzählungen aus verschiedenen Dichtern gesammelt von K. W. Ramler […]. B. 1797.
Die kluge Liese. In: Fabellese, 1. Buch, num. XXII.
Der Fischer und der Schatz. In: Fabellese, 2. Buch, num. II.
Der Alte und sein Sohn. In: Fabellese, 2. Buch, num. XXV.
Das Krucifix. In: Fabellese, 3. Buch, num. XVI.
Die Bärenhaut. In: Fabellese, 4. Buch, num. XXVII.
Aurelius und Beelzebub. In: Fabellese, 4. Buch, num. XLII.
Die Pferdedecke. In: Fabellese, 5. Buch, num. XXIX.
Der falsche Beichtvater. In: Fabellese, 5. Buch, num. XLVI.
Der Bräutigam und der Tod. In: Fabellese, 6. Buch, num. LV.
Die drey Ringe. In: Fabellese, 1. Buch, num. XLVII.
Die Witwe von Malabar. In: Fabeln und Erzählungen, 1. Buch, num. XII.
Der grosse Christoph. In: Fabellese, 6. Buch, num. XI.
[Hirschfeld, C.C.L. (ed.):] Romanzen der Deutschen 1–2. Lpz. 1774–78.
ibid. 1, 53–55.
ibid. 1, 141–143.
ibid. 1, 155–159. Es finden sich dort Mittel gegen die Wilde Jagd, den Teufel, Irrlichter, den Feuermann, Geister, Hexen, Alpdrücken, Gespenster und ergebnisloses Schatzsuchen.
cf. ibid. 2, 3–8.
Bibl. der Romane 1–21. B. 1778–1794 (ab 1782: Riga).
Uhde, H. (ed.): H.A.O. Reichard (1751–1828). Seine Selbstbiogr. Stg. 1877.
Rupp, F.: H.A.O. Reichard. Sein Leben und seine Werke. Diss. Marburg 1908.
[Riesbek, J.K.:] Briefe eines Reisenden Franzosen über Deutschland […] 2. [Zürich] 1783, 523.
Bibl. der Romane 4. B. 1779, 255 sqq.
ibid. 5. B. 1780, 217–254.
ibid. 17. Riga 1790, 189–248 u.d.T.: Das elfenbeinerne Stäbchen. Zum frz. Orig. cf. Bibliogr.
cf. AdB 44 (1780) 118 sq.
cf. Selbstbiogr. (wie not. 78) p. 14.
cf. ibid., 158 sq.
cf. ibid., 180.
Der Herausgeber an sein Publikum. In: Bibl. der Romane 1. B. 1778, 5–10.
Reichard druckte später einiges daraus ab, umgekehrt übernahm sie ihrerseits einiges aus seiner ›Bibliothek der Romane‹, cf. ibid. 6, 11. Die vom Marquis de Paulmy u. a. herausgegebene ›Bibliothèque universelle des romans‹ erschien von Juli 1775 bis Juni 1789 in 224 Bänden und enthielt (zumeist in Auszügen) das ganze Spektrum vom Roman der Antike bis zum Feenmärchen der jüngsten Vergangenheit. Die ersten Bände von 1775 bieten z.B. Auszüge aus Apuleius, Petronius, Longus, der Odyssee, Barlaam und Josaphat, den Cent nouvelles nouvelles, der Histoire de Melusine, Lancelot, Perceval und enthielten im Okt. 1775 ein Resümee von Perraults Märchen mit einer Kurzbiogr. des Dichters. Der Einfluß auf die dt. Lit. (bes. über Wieland) war beträchtlich.
Dies kritisierte auch schon der Rezensent in der AdB 46 (1781) 190, der schließt: »Und zu welcher Anzahl Bände würde diese Romanenbibliothek anschwellen, wenn sie die immer weiter gedehnte Idee von romantischen [d. h. romanhaften] Producten erschöpfen sollte!«
Bibl. der Romane 10. Riga 1783, 191 sq.
Buch der Liebe. Innhaltendt herrliche, schöne Historien, allerley alten und newen Exempel; züchtigen Frauwen und Jungfrauwen, auch jedermann in gemein, zu lesen lieblich und kurzweilig. Lpz. 1779 (21796).
Bibl. der Romane 16. Riga 1789, 9.
ibid. 6. B. 1780, 89.
ibid. 18. Riga 1791, 8 sq.
Anmerkung des Herausgebers [Reichard]. In: Buch der Liebe (wie not. 92) s.p.
ibid.
Ritter Gazul von Granada. Ein Auszug aus: Las Hazanas y los amores des buen Gazul […]. Sevilla, 1599. 8. In: Bibl. der Romane 18. Riga 1791, 7–72 und t. 19. Riga 1792, 7–42.
ibid. t. 18, 8 sq.
Bibl. der Romane 1. B. 1778, 13–40.
Robinsone. [a] Geschichte dieser Romane [p. 147–159]; [b] Wunderliche Fata einiger Seefahrer, absonderlich Alberti Julii […]. Nordhausen 1731 bis 1743 [p. 159–179]; [c] Der amerikanische Freybeuter, oder Leben Robert Pierot’s […]. Frankfurt und Leipzig 1752 [p. 180–191]. In: ibid. 2. B. 1778, 147–191.
ibid. 3. B. 1779, 71.
ibid. 2. B. 1778, 179.
Selbstbiogr. (wie not. 78) p. 14.
Bibl. der Romane 8. Riga 1782, 261–270.
ibid. 4. B. 1779, 93–110.
ibid., 111–122.
cf. hierzu Honegger, P.: Ulenspiegel. Ein Beitr. zur Druckgeschichte und zur Verfasserfrage. Neumünster 1973.
Bibl. der Romane 2. B. 1778, 131.
ibid. 15. Riga 1788, 273–278.
Obwohl dieses Werk demnach nicht selten war, verzeichnen Heitz/Ritter für das 18. Jh. nur eine einzige Ausg. von 1787. ›Umgearbeitet‹ wurde der ›Fortunatus‹ erst 1801 durch Anton Joseph Bäuerle als komischer Roman, allerdings in solch freier Weise, daß der Volksbuchcharakter völlig verloren ging (cf. Bibliogr.).
In t. 8, 79–124; 9, 39–100; 10, 111–164; 11, 99–132; 12, 83–136.
Das bis an den jüngsten Tag währende Elend […]. Frankfurt und Leipzig. 24 Seiten in 8. In: Bibl. der Romane 17. Riga 1790, 103–107.
Es handelt sich um eine verkürzte Fassung von AaTh 330, die später auch von J.H. Voß in den Anm.en zu seinen ›Idyllen‹ erwähnt wird.
6 Pfennige scheint tatsächlich lange der übliche Preis gewesen zu sein, cf. AdB 48 (1781) 447, wo für den ›Volksroman‹ von Herzog Ernst die gleiche Summe genannt wird.
Bibl. der Romane 17. Riga 1790, 103.
ibid. 18. Riga 1791, 73–100.
ibid., 74.
ibid. 20. Riga 1793, 283–303.
ibid. 1. B. 1778, 81 sq. Auf den prinzipiellen Unterschied zwischen den Faust-Volksbüchern (d. h. den über Jh.e hinweg im wesentlichen unveränderten Nachdrucken) und den sog. Faustbüchern (d. h. künstlerischen Neubearbeitungen) machte Inge Gaertner aufmerksam: Volksbücher und Faustbücher. Eine Abgrenzung. Diss. Göttingen 1951.
[Köhler, J. F.:] Hist.=kritische Unters. über das Leben und die Thaten des als Schwarzkünstler verschrieenen Landfahrers Doctor Johann Fausts […]. Lpz. 1791. Der Verf. versucht für die meisten angebl. Zaubereien Fausts eine rationale Erklärung (also: bewußter Betrug des Charlatans und Wundergläubigkeit der Menge) zu geben, bei einigen Erzählungen jedoch nimmt er gattungsmäßige Gesetze an, indem er von einer Übertragung fremder Sagenmotive ausgeht, wie etwa im Falle des Wintergartens des Albertus Magnus: »So […] möchte man den ganzen abenteuerlichen Auftritt, wenn man ihn anders nicht für ein Blendwerk des Satans halten will, mit Musäus unter die Legenden und Volksmährchen zählen.« (p. 27 sq.)
cf. Journal von und für Deutschland. 9. Jg. (1792) 657–671, 1041, wo die Faustage wegen ihrer Popularität und Fiktionalität vom Freiherrn von Bibra ebf. als »Volksmährchen« bezeichnet wird, denn »daß das Werk nicht Geschichte, sondern Mährchen ist, zeigt die ganze Beschaffenheit desselben […].« (p. 659, 661).
Bibl. der Romane 2. B. 1779, 58.
ibid. 9. Riga 1783, 106.
ibid. 19. Riga 1792, 45 und [Schrader, P.A.:] Die Ritter und Riesen […]. Braunschweig/Lpz. 1756, 33.
Bibl. der Romane 15. Riga 1788, 44.
ibid. 14. Riga 1787, 77. Gemeint ist die ›Geschichte von Kamar ez-Zaman und seiner Geliebten‹ in der 963.–978. Nacht.
ibid. 3. B. 1779, 133 sq.
ibid. 16. Riga 1789, 64.
Tannhäußer und der treue Eckart. In: ibid. 21. Riga 1794, 243–256. Ähnlich Reichard in t. 7, 43.
Kreutzer (wie not. 1) 37–39.
Vulpius, C.A.: Oberon und Titania, oder Jubelfeier der Versöhnung. Vorspiel. Weimar 1783.
id.: Die Feier im Reiche der Feen. Ein Vorspiel […]. In: Ephemeriden der Litt. und des Theaters (1787) 23. St., 353–360.
cf. p. 226 sqq. dieser Arbeit.
»Eine alte Sage, mit der sich, wie mit einem Mährchen, die Alten unterhielten«, benennt Vulpius (o.c. t. 1 [21794] 168 sq.) einmal einen schwankhaften Stoff und zeigt damit erneut, wie unpräzise zu seiner Zeit die Begrifflichkeit noch ist.
Tristrant und Iseult. In: Romantische Geschichten der Vorzeit 2. Lpz. 1792, 91–176.
Albrecht Schenk von Vargula. In: ibid. 3. Lpz. 1792, darin p.45–53 die ›Märchen‹ von J. Monteville.
Mackensen, L.: Die dt. Volksbücher. Lpz. 1927, 58 sq.
Romantische Geschichten der Vorzeit 3. Lpz. 1792, 45.
ibid., 161–292.
ibid., 9. Lpz. 1797, 173–184; ein Motiv, das von nun an in nahezu jedem Ritterroman auftaucht.
ibid., 213–284; später auch als separater Roman erschienen (v. Bibliogr.).
cf. p. 254 sq. dieser Arbeit.
Romantische Geschichten der Vorzeit 3. Lpz. 1792, Vorr.
Evtl. stammen von Vulpius demzufolge auch die anonymen ›Hexenfahrten und Teufelskünste […]‹; cf. p. 231 dieser Arbeit.
AdB 42 (1780) 100.
cf. Heitz/Ritter, 30.
Leben und Meynungen des Till Eulenspiegel. Volks Roman 1–2. s.l. 1784–89.
AdB 42 (1780) 101.
AdB 48 (1781) 445.
Typisch für die oberflächliche Vorgehensweise vieler volkskundlich ausgerichteter germanistischer Arbeiten, sobald sie die Volksbuchtradition des 18. Jh.s betreffen, ist die Diss. von W. Meridies: Die Eulenspiegelgestalt in der dt. Dichtung bis auf die Gegenwart. Breslau 1924, wo es in der Zusammenfassung heißt: »Dann [d.h. mit dem Ende des 16. Jh.s] bricht die Reihe der Bearbeitungen für volle zwei Jahrhunderte ab, um erst im 19. Jahrhundert mit Kotzebue und in der Wiener Posse den Schalksnarren in gänzlich verflachter Gestalt auf die Bühne zu stellen.« — Ebenso unbefriedigend ist in dieser Beziehung die Diss. von O. Debus: Till Eulenspiegel in der dt. Volksüberlieferung. Marburg 1951, deren Verf. die heutige mündliche Verbreitung von Eulenspiegelschwänken direkt auf den Druck von 1515 zurückführt, von wo an die Überlieferung »bis heute von Mund zu Mund getragen worden« sei (p. 158). Die Möglichkeit literar. Tradierung zieht Debus so gut wie überhaupt nicht in Betracht.
Genauer Titel der Bearb. von 1736 in der Bibliogr.
[Bordeion, L.:] Les Tours de Maître Gonin. Enrichis de figures en Taille-douce 1–2. P./Anvers 1714/1713 [!].
cf. Fromm, num. 3656; Jantz 1, 54.
cf. Heitz/Ritter, 29.
AdB 6 (1768) 310 sq.
Heitz/Ritter, p. 30, nennen allein 8 Ausg.n für das 18. Jh.
Seebaß, num. 581.
Zitiert nach Ebeling 1,2, 81; Elzevir: Ndl. Buchhändler- und Buchdruckerfamilie (ca 1583–1712), die eine nach ihr benannte Antiquaschrift benutzte.
Adelung, J. C.: Über die Geschichte der Dt. Sprache, über Dt. Mundarten und Dt. Sprachlehre. Lpz. 1781.
[Adelung, J. C.:] Bonerii Gemma s[ive] Boners Edelstein […] Editit I.I. Oberlin. Strasburg 1782. Rez. in: Magazin für die Dt. Sprache 1 (1783) l. St., 149–152. In seiner Rez. begrüßt Adelung diese Edition und weist darauf hin, daß Abschriften zu Boners Zeit immer in die Mundart des Kopisten übertragen wurden und plädiert dafür, bei einer Neuausg. der ältesten (und nicht der verständlichsten) Fassung den Vorzug zu geben.
Im Auszug deutsch in: Journal von und für Deutschland. 8. Jg. (1791) 611–621.
[Adelung, J. C.:] Beytrag zur Dt. Sprachkunde durch Fragmente aus alten Dt. Handschriften und seltenen gedruckten Büchern von M. J.F.A. Kinderling […]. In: Magazin für die Dt. Sprache 2 (1783) l. St., 82–94 [Rez. des 7. Fragments].
ibid., 84 sq. Es handelt sich um eine Var. zur Einl. von AaTh 1725 (The Foolish Parson in the Trunk), bzw. AaTh 1358 C (Trickster Discovers Adultry: Food Goes to Husband Instead of Paramour).
ibid., 85 sq.
ibid., 91. Einen Petrusschwank verwendete auch Christian Friedrich Daniel Schubart in seinem ›Mährchen‹ von 1774: Ein Bauer, der an der Paradiespforte warten muß, verwundert sich ob des Gepränges, mit dem ein Priester dort oben empfangen wird, und meint, dann sei ja dauernd Anlaß zu feiern. Petrus belehrt ihn, daß die Freude nur deswegen so groß sei, weil ein solches Ereignis nur höchst selten vorkomme. Das Gedicht endet mit den Worten: »Dieß Märchen hat Hans Sachs erdacht, Und es in Knittelvers gebracht: Doch — ärgert dich’s, mein frommer Christ, So denk, daß es ein Mährchen ist!!« Auch bei dieser Version von AaTH 802 (The Peasant in Heaven) also wird ›Märchen‹ im Sinne von ›unwahrscheinlicher, unwahrer Geschichte‹ gebraucht (Zitiert nach: Schubart, C.F.D.: Sämtliche Gedichte 2. Ffm. 1787, 291–294).
[Adelung, J.C.:] Geschichte der menschlichen Narrheit, oder Lebensbeschreibungen berühmter Schwarzkünstler, Goldmacher, Teufelsbanner, Zeichen = und Liniendeuter, Schwärmer, Wahrsager, und anderer philosophischer Unholden 1–7. Lpz. 1785–89, hier t. 7, 365–408.
ibid., 367. Auf die angeblich besonders verderbliche Wirkung des Faustbuchs weist auch W. Beneken im Jb. für die Menschheit 2 (1788) 83 hin: »[Die Menge Hest] z. B. die Geschichte des Doctor Faust, ein Mährchen, das die Einfalt in den Zeiten der Möncherey nicht abscheulicher ersinnen konnte, und nun mag der Prediger oder Schulmeister noch so viel gegen den physischen Einfluß des Teufels predigen: sie werden den Landleuten ihre fürchterlichen Vorstellungen davon nicht entreissen. Viele unter ihnen, die der Ueberlegung fähig sind, schließen wol gar weiter auf Ungerechtigkeit und Unweisheit Gottes; werden mißtrauisch gegen die Vorsehung, und wecken nun die alten albernen Ideen von Hexen, Gespenstern und glühenden Drachen wieder auf, die ihnen ihre Lehrer mit so vieler Sorgfalt ausgeredet hatten.«
cf. Gargantua und Pantagruel umgearb. nach Rabelais und Fischart von Dr. Eckstein [d.i. C.L.F. Sander] 3. Hbg 1787, Vorr. und Nachw.
Ausw. einiger Fabeln und Erzählungen des Burkard Waldis. Mit kurzen Spracherklärungen von J.J. Eschenburg. Braunschweig 1777.
Balladen und Lieder altengl. und altschott. Dichtart. ed. A.F. Ursinus [d.i.: A.F. Beer]. B. 1777. Zur Entstehungsgeschichte dieser Slg cf. Lohre, H.: Von Percy zum Wunderhorn […]. B. 1902, 25–37, 74–76.
cf. Denkmäler altdt. Dichtkunst. […]. Bremen 1799, 177.
ibid., 216.
Boner’s Edelstein in Hundert Fabeln. Mit Var.n und Worterklärungen hrsg. von J.J. Eschenburg. B. 1810.
cf. Verzeichniß derjenigen Bücher aus dem Nachlasse […] Dr. J.J. Eschenburg, welche […] verkauft werden sollen. Braunschweig 1822.
Genaue Titelangaben v. Bibliogr.
cf. F. D. Gräter 1768–1830 (Württemberg. Franken 52). Schwäbisch Hall 1968.
Bragur 1 (1791) p. I.
Auf Parallelen zwischen nord. und klass. Überlieferung hatte schon N.B. Lange in seinem frühen Aufsatz ›Von den Genien und Parcen der nordischen Völker‹ in den ›Erzählungen zur Kenntniß des nord. Heydenthums […]‹. Hbg/Kiel, 189–202, hingewiesen.
cf. hierzu bes. Bausinger, H.: Gräters Beitr. zur Volksliedforschung. In: F.D. Gräter (wie not. 177) 73–94; cf. auch Lohre (wie not. 171) 132 sq., der besonders auf die Differenzen zwischen den Grimms und Gräter eingeht und eine Übersicht über dessen Volkslied-Beitr.e auch in anderen Zs.en bietet.
Bragur 1 (1791) 263.
In: Bragur 3 (1794) 207–284.
ibid., 239.
Dies geht indirekt aus einer Anzeige im Deutschen Magazin (t. 11 [1796] 157) hervor, wo er dazu auffordert, »nach und nach die übriggebliebenen Mährchen und Volkssagen aus allen Gegenden Deutschlands zu sammeln«, um den Grund zu einer deutschen »Volksmythologie« zu legen.
Bragur 3 (1794) 239 sq.
ibid., 240.
ibid., 240 sq. Daß bes. etliche der unterdrückten Lieder erotischen Charakters waren, geht auch aus der Entrüstung W. Benekens hervor, der in seinem Aufsatz über ›Lieder= und Büchertrödler, Apostel des Aberglaubens und der Sittenlosigkeit unter dem großen Haufen‹ (im Jahrbuch für die Menschheit 2 [1788] 79–91) den Schaden beklagt, »den die gemeinen Volkslieder nur zu oft schon gestiftet haben« (p. 86). Interessant hierbei ist, daß diese Lieder, entgegen heute gängigen Vorstellungen, zu einem beträchtlichen Teil keineswegs mündlich, sondern schriftlich vermittelt wurden. So ruft Beneken — vermutlich handelt es sich um Georg Wilhelm Friedrich, der 1786 Prediger zu Mandelsloh war — zornig aus: »Umstoßen mögt’ ich die Trödelbude, an der ich — und bis jetzt gewährte mir jeder Jahrmarkt diesen Anblick — eine Schaar junger blühender Bäuerinnen versammelt sehe, um sich für ihre sorgfältig ersparten Dreyer diese Mißgeburten des Deutschen Reims zu kauffen. Was sind sie anders als Schlingen der Unschuld; — Quellen unnatürlicher Laster […]? Ihr Gift ist für unsre ländlichen Mitbürger und Mitbürgerinnen das, was unsern feinen Städterinnen die verführerischen Schilderungen wollustathmender Romane sind« (ibid., 86 sq.; Hervorhebung im Orig.). Diese Lieder wurden dann laut Benekens Aussage auswendig gelernt und in den Spinnstuben vorgetragen.
Bragur 3 (1794) 241 sq.
Näher hätte allerdings die Parallele zu einigen älteren engl. Balladen gelegen, die Gräter aber offenbar nicht kannte, und die aus der Zeit um 1784 stammen sollen: »O open the door, my hinnie, my heart, O open the door, my ain true love; Remember the promise that you and I made, Down i’ the meadow, where we twa met.« (cf. die ›Froschkönig‹-Var. bei Chambers, R.: Popular Rhymes of Scotland. L./Edinburgh 1870, 87–89).
cf. Lefftz, J. (ed.): Märchen der Brüder Grimm. Urfassung nach der Orig.hs. der Abtei Ölenberg im Elsaß. Heidelberg 1927, 53 sq., 161 sq.; Rölleke, H. (ed.): Die älteste Märchenslg der Brüder Grimm. Synopse der hs. Urfassung von 1810 und der Erstdrucke von 1812. Cologny-Genève 1975, 144–153. Zur Gestalt des ›Froschkönigs‹ in der internat. Überlieferung cf. AaTh 440 und HDM 2, 267–274.
cf. hierzu bes. Wesselski, A.: Versuch einer Theorie des Märchens. Reichenberg 1931, 116 sqq., 178 sqq.
cf. z.B. Javorskij, Ju.A.: Pamjatniki galicko-russkoj narodnoj slovesnosti […]. Kiev 1915, 120–126; weitere Texte im Archiv der EM. Zu neueren Var.n dieses noch immer produktiven Märchentyps cf. auch Röhrich, L.: Der Froschkönig und seine Wandlungen. In: Fabula 20 (1979) 170–192; auch hier stehen die Bedingungen der Erlösung zumeist im Mittelpunkt des Interesses, die auch immer wieder zu obszönen Bildwitzen Anlaß geben.
Zu den archaischen Grundlagen dieser Vorstellungen cf. Röhrich, L.: Märchen und Wirklichkeit. Eine volkskundl. Unters. Wiesbaden 1956, des öfteren. Die enge Verwandtschaft beider Erzähltypen wird augenscheinlich in einer relativ späten dt. Kontamination von ›Froschkönig‹ und ›La Belle et la Bête‹ in dem Märchen num. 42 bei Colshorn, C. und T.: Märchen und Sagen. Hannover 1854, 139–141.
cf. Brüder Grimm: Kinder- und Hausmärchen 3. ed. H. Rölleke. Stg. 1980, 442.
Bragur 7,2 (1802) 274–279.
Bragur 8 (1812) XIII.
ibid., XIV. Patriotische Töne klingen auch schon in Gräters Anzeige im ›Deutschen Magazin‹ an, wo er Befürworter seiner Unternehmung zitiert (t. 11 [1796] 159): Eine Fortführung der ›Bragur‹ sei geboten, weil man eingesehen habe, »daß deutscher Gemeinsinn mehr durch den gemeinschaftlichen Antheil an der vaterländischen Sprache und Litteratur und deren Schicksale, als durch den gegenwärtigen Zusammenhang des Staatskörpers aufrecht erhalten wird.«
Bragur 8 (1812) XXI sq.
Görres, J.: Die teutschen Volksbücher […]. Heidelberg 1807, 4, 15.
ibid., 1.
Zur Gleichsetzung von ma. (Volks-)Poesie und Kindheitsdichtung cf. auch Görres in der Zs. ›Aurora‹ 21 (1805) 81 sqq., wo es heißt: »Es ist uns, wenn wir in diese Dichtung uns verlieren, wie wenn wir in die Umgebung unserer Kindheit zurückversetzt uns finden […].« (zitiert nach Schultz, F.: J. Görres als Hrsg., Litt. historiker, Kritiker […]. B. 1902, 41).
cf. Görres (wie not. 199) 5: »Aber eines wollen wir vorzüglich in’s Auge nehmen, daß wir die Pöbelhaftigkeit, als Solche rein schlecht und verwerflich [,] unterscheiden von Volksgeist und Volkessinn […].« Die gleiche Antinomie findet sich allerdings schon von Lessing ausgesprochen anläßlich des Streits um Nicolais ›Almanach‹; cf. p. 223 dieser Arbeit.
Görres (wie not. 199) 11.
ibid., 195.
cf. ibid., 21, not.: »[…] mehrere aus Musäus abgedruckte Volkssagen sind [in den Editionen des Leipziger Verlegers Solbrig] zwar nicht unzweckmäßig gewählt, obgleich der in ihnen herrschende Ton keineswegs eigentlicher Volkston, und ihre Naivetät nicht Volksnaivetät ist.«
cf. ibid., 304: »So hat die alte Zeit verbannt bei’m Volke sich verbergen müssen, und das Volk ist rein auch allein vom Schimpfe der bösen Zeiten geblieben, die sie [d. h. die Volksbücher] verdrängten.«
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Grätz, M. (1988). Der Blick zurück: Die Wiederentdeckung des ›Volksbuchs‹. In: Das Märchen in der deutschen Aufklärung. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03244-7_4
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