Zusammenfassung
Was heißt Buchkultur? Ist ein solches Abstraktum nicht ein Modewort? Kann man nicht schlicht von Büchern sprechen: es geht ja um den Nutzen, die Unentbehrlichkeit, die Verbreitung und Wirkung von Büchern, um die Schönheit der Typographie, des Druckes, des Einbandes und so auch um alle jene, die an dem Entstehungs- und Verbreitungsprozeß beteiligt sind: um Autoren, Verleger, Lektoren, Setzer, Drucker, Buchbinder, Sortimenter, Bibliothekare, schließlich vor allem um die Leser. Doch es geht nicht um die einzelnen Probleme. Buchkultur meint vielmehr als Begriff die historisch gewachsene Vielfalt in der Einheit eines Wirkungszusammenhangs. Sie bringt die Welt der Bücher auf den »soziologischen Nenner«. Die Buchkultur ist das gegenwärtige komplizierte, facettenreiche System einer geistig-materiellen Infrastruktur, eine von vielen Berufs- und Interessentengruppen getragene Ausdrucksform menschlicher Betätigung und geistiger Aussageweise. Sie ist in ihrem Wesen eine übergreifende Lebensform der Zivilisation, ein entscheidender Faktor in einer Weltkultur, von der man heute gern spricht. Kultur ist ein Freiraum: darin ist die Buchkultur die das wissenschaftliche und geistige Leben tragende Kraft in der Verbindung materieller, ökonomischer und literarischer Komponenten.
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Raabe, P. (1986). Buchkultur und neue Medien. In: Die Bibliothek als humane Anstalt betrachtet Plädoyer für die Zukunft der Buchkultur. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03226-3_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03226-3_6
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00594-6
Online ISBN: 978-3-476-03226-3
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